Von Warnschildern lassen sich Einbrecherbanden nicht abschrecken – auch weil sie meist nicht Deutsch sprechen.

20. Juni 2015 / 12:16 Uhr

Polizist: Kriminalität wird nicht mehr bekämpft

Am vergangenen Wochenende wurden in der Siedlung Schwarzlackenau im 21. Wiener Gemeindebezirk Häuser und Autos aufgebrochen. Die Täter nahmen alles mit, was nicht niet- und nagelfest war. Die Betroffenen erstatteten Anzeige, doch jeder weiß: Die Diebe sind längst über alle Berge, bei Eigentumsdelikten lösen Kriminalisten erschreckend wenig Fälle. Und jetzt hat ein Polizist in der Tageszeitung Österreich auch noch gesagt, dass die Kriminalität in Österreich nicht mehr bekämpft werde.

Es fehlt der Bezirkspolizist

Der Mann, der das sagt, ist Polizei-Gewerkschafter Hermann Greylinger. Er erklärt, warum das so ist: „Die Kriminalität wird nur noch verwaltet, nicht mehr bekämpft. Wir haben zu wenige Polizisten und die haben zu wenig Zeit. Es fehlt der Bezirkspolizist“, sagt Greylinger gegenüber Österreich. Je größer die Städte, desto mehr nehme die Aufklärung ab. Zudem mangle es an Tatortarbeit: „Aus Kostengründen wird oft keine DNA-Spurensuche erlaubt. Serientäter entwischen leichter“, meint Greylinger.

Tatsächlich sind Eigentumsdelikte die Achillesferse der Polizei. Besonders niedrig sind die Quoten bei schwerem Diebstahl (§ 128 StGB) oder Diebstahl durch Einbruch oder mit Waffen (§ 129 StGB): Bei letzterem Delikt wird in den Landeshauptstädten sogar nur jeder zehnte Fall gelöst. In Wien wurden nur 6,9 Prozent von 39.472 angezeigten Fällen aufgeklärt, in Klagenfurt nur 6,5 Prozent. Auch bei Diebstahl (§ 127) und schwerer Sachbeschädigung (§ 127) liegen die niedrigsten Quoten bei 14,4 bzw. 15 Prozent.

Wiener Außenbezirke besonders betroffen

Die Wiener Bezirke Donaustadt, Favoriten, Floridsdorf, Leopoldstadt, Landstraße, Penzing, Döbling und Ottakring werden in dieser Reihenfolge am häufigsten von Einbrechern heimgesucht. Danach folgt erst Graz, aber dann kommen schon wieder die Wiener Bezirke Meidling und Liesing. Einbrecher besuchen gerne Großstädte, da sie nach der Tat leichter untertauchen können. Die meisten Delikte gehen auf das Konto von Serben, Rumänen und Ungarn.

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