Das dritte Rettungspaket für Griechenland ist offenbar geschnürt. Zunächst sicherte sich Premierminister Alexis Tsipras dank der Stimmen der Opposition die Zustimmung zu den von ihm gegenüber den Geldgeberen versprochenen Reformen, die eigene Partei Syriza ließ ihn dabei zu einem großen Teil im Stich. Nun haben auch die Finanzminister der Eurogruppe – vorbehaltlich der Zustimmung mehrerer nationaler Parlamente – grünes Licht gegeben.
Auch dieses Paket nur ein Zwischenschritt?
Doch schon jetzte sehen viele Experten und Beobachter das bis zu 86 Milliarden Euro schwere Hilfspaket für Athen nur als einen Zwischenschritt. Schon wird von einem vierten Hilfspaket gesprochen. Ökonomen wie Gustav Horn von der deutschen Hans-Böckler-Stiftung oder Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer sehen neue Finanzierungslasten inklusive Schuldenschnitt auf die Gläubiger zukommen.
Krämer bezweifelt etwa gegenüber dem Handelsblatt massiv die Einhaltung zugesagter Reformen wie Sparauflagen und Privatisierungen. Zwei de facto gescheiterte Hilfspakete stimmen ihn und viele seiner Expertenkollegen pessimistisch.
Griechen fehlt es an Einsicht über Reformnotwendigkeiten
Laut Krämer fehle den Griechen einfach die Einsicht über die Reformnotwendigkeiten. Dies würde Politik und Verwaltung betreffen. Und selbst wenn die Politik die Reformen unterstützen würde, seien sie durch die fortgesetzte Verwässerung auf der Verwaltungsebene nicht umzusetzen.