Die Bulgaren werden zum großen Problem für die Bundesagentur für Arbeit (BA). Wie BA-Präsident Frank-Jürgen Weise jetzt bekanntgegeben hat, steigt die Anzahl der Hartz-IV-Bezieher aus der Gruppe der bulgarischen Zuwanderer sprunghaft an. Mit Stand April 2015 bezogen bereits 54.000 Bulgaren Hartz IV, Tendenz weiter steigend. Im Vergleich zu April 2014 ein Anstieg um 22.000 Personen.
Somit beziehen 27,6 Prozent aller Bulgaren, die sich gegenwärtig offiziell in Deutschland aufhalten, Hartz IV. Die in Deutschland aufhältigen Rumänen haben einen Anteil von 11,5 Prozent. Bei den Bundesbürgern liegt der Anteil der Hartz-IV-Bezieher bei vergleichsweise bescheidenen 7,5 Prozent.
Einwanderung in den deutschen Sozialstaat
Das Problem, das Arbeitsmarkt- und Sozialexperten diagnostizieren, ist die fortgesetzte Einwanderung in den deutschen Sozialstaat durch Bulgaren, aber auch Rumänen. Zuwanderer aus anderen EU-Ländern, zu denen auch Bulgarien und Rumänien gehören, bekommen in Deutschland zwar nicht von Anfang an Hartz IV. So gibt es in den ersten drei Monaten ihres Aufenthalts keine Leistungen. Nach diesen drei Monaten bzw. wenn sie gearbeitet haben, genießen die Zuwanderer grundsätzlich die gleichen Rechte wie die Bundesbürger. Deshalb macht es das deutsche Sozialsystem für EU-Bürger aus Ost- und Südosteuropa so attraktiv, nach Deutschland zu kommen.
Besonders betroffen sind die Städte Berlin, München, Frankfurt, Hamburg, Duisburg und Nürnberg, wo ein Großteil der Bulgaren gestrandet ist. In Duisburg etwa bricht durch die insgesamt hohe Zuwanderungsquote und die damit einhergehenden Probleme das Sozialleben in manchen Stadtteilen bereits vollkommen zusammen.