Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó reagierte laut dem Bericht der Zeitung Index harsch auf die Kritik Werner Faymanns an den neu errichteten Grenzzäunen: Dessen Position sei "enttäuschend und unverständlich" angesichts der "historischen Herausforderung und extremen Schwierigkeiten" in Ungarn und Europa.
Faymann hatte die Zäune eine Bedrohung für die EU und Schengen genannt, sie würden gegen die Schmuggler nichts ausrichten, so zitierte TheLocal.at den Kanzler aus seinem Sommergespräch. HC Strache hingegen hatte die Notwendigkeit des Grenzschutzes bestätigt.
Die EU hat versagt
Auch der Premierminister Ungarns, János Lázár, äußerte sich mit ungewohnter Härte zur Asyldebatte und der Position der anderen europäischen Länder: Die EU hätte in Flüchtlingsfragen "versagt", da sie bis jetzt keine einheitliche Position hervorgebracht habe, so die ungarische Index.
Ungarn stelle sich heroisch der Herausforderung, politisch oder religiös verfolgten Flüchtlingen zu helfen, doch weder ungarisches noch europäisches Gesetz unterstützen es, die Grenze nach Ungarn zu überqueren, sagte Lázár im Hinblick auf die weite Reise vieler Flüchtlinge.
Österreichs Position "nicht der Rede wert"
Die österreichische Kritik an seiner Politik der Grenzsicherung bezeichnete er als "nicht der Rede wert", da von österreichischer Seite gleichzeitig die Vor-Schengen-Zustände an der ungarischen Grenze wiederhergestellt werden.