Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) sagte im Fernsehen, als die horrenden Kosten von 12,3 Milliarden Euro für die Flüchtlingsbetreuung bis zum Jahr 2018 publik wurden, dass man vonseiten der Regierung keine Neidgenossenschaft aufkommen lassen wolle – nämlich in dem Sinn, dass Geld für die einen da sei, für die anderen aber nicht. Dann aber passieren Fälle, bei denen man nur noch den Kopf schütteln kann: Ein Bub aus Niederösterreich durfte Mittwochfrüh nicht zur vereinbarten Therapie in der Onkologie des Wiener Wilhelminenspitals, weil dem Vernehmen nach 500 Flüchtlinge zur Erstversorgung ins Krankenhaus gebracht wurden.
Inländer zugunsten Flüchtlingen abgewiesen
Der Vater des betroffenen Patienten, Wolfgang Alphart, schildert die Therapie-Absage so: „Mein Sohn Dominik wurde von Oberarzt Dr. Niklas Zojer, als er schon unterwegs zum vereinbarten Termin um acht Uhr war, angerufen, dass er nicht kommen soll. Als Grund wurde ihm genannt, dass im Wilhelminenspital Chaos herrsche – 500 Flüchtlinge würden zur Erstversorgung ins Krankenhaus gebracht.“ Bemerkenswert war, so Wolfgang Alphart, dass Dr. Zojer seinem Sohn gleich die Beschwerdestelle des Spitals nannte. „So weit sind wir gekommen! Sozialversicherungsbeitragszahlende Inländer werden von ihrer Versorgung zugunsten von Flüchtlingen abgewiesen!“, ärgert sich Alphart.
Arzt für Stellungnahme nicht erreichbar
Der Arzt, Dr. Zojer, war für unzensuriert.at für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Ein Anruf noch am Mittwoch und zwei Anrufe am Donnerstag brachten keinen Erfolg. Zwar stellte die Mitarbeiterin einen Rückruf in Aussicht, dieser erfolgte aber nicht. Zu der Therapie-Absage und zur Flüchtlingsproblematik wollte sich die Spitalsmitarbeiterin nicht äußern, „da müssen Sie mit Dr. Zojer persönlich sprechen“.