Als am Wahlabend des 11. Oktober bei der ersten Hochrechnung das tatsächliche Stimmverhalten und die Umfrageergebnisse der Meinungsforscher um fast zehn Prozent divergierten, hat so mancher gemutmaßt, dass da etwas nicht stimmen könnte. Beweise einer gar manpulierten Wahl gab es keine. Nun aber fehlen plötzlich 82 Wahlkarten. Ausgerechnet im 2. Wiener Gemeindebezirk, wo die Grünen nur wenige Stimmen vor den Freiheitlichen liegen.
Unerklärliche Differenz
Medien, wie Profil, Kurier und ORF.at, berichten, dass laut Wahlprotokoll bei der Auszählung der Briefwahlstimmen für die Bezirksvertretung "eine unerklärliche Differenz von 82 fehlenden Stimmen" festgestellt worden sei: "Trotz ständiger Beobachtung und mehrfacher erfolgloser Kontrollzählungen der Stimmzettel durch den Bezirkswahlleiter und den Mitgliedern der Bezirkswahlbehörde während der gesamten Auszählung und intensiver Suche nach diesen 82 gelben Stimmzettel, wurden diese weder im Saal der Auszählung, noch in den gesammelten, bereits geleerten Briefwahlkarten und Stimmzettelkuverts aufgefunden", wird aus dem Protokoll zitiert.
Einspruch der FPÖ
Die FPÖ hat Einspruch gegen das Ergebnis der Wiener Bezirksvertretungswahl in der Leopoldstadt (2. Bezirk) erhoben. Sollte es zu einer Neuwahl kommen, kann sich die FPÖ Hoffnung auf den Vize-Bezirksvorsteher machen. Hier ist der Vorsprung der Grünen auf die FPÖ nämlich nur mit 25 Stimmen abgesichert.