Zu einer De-facto-Abschaffung der Ein- und Zwei-Cent-Münzen soll es im Euro-Land Irland kommen. Grund dafür sind die gestiegenen Rohstoffpreise, etwa für den in den Kleinmünzen verarbeiten Grundstoff Kupfer. Umgesetzt soll das im Zuge eines „kleinen Bargeldverbots“ werden. Wenn Kunden künftig mit Münzgeld zahlen, dann soll im Geschäft auf- und abgerundet werden. Die Ein- und Zwei-Cent-Münzen wären dann im täglichen Zahlungsverkehr gar nicht mehr nötig.
Anders soll sich dies aber beim Kauf via Bankomatkarte abspielen. Bei einer solchen elektronischen Transaktion soll weiterhin der angegebene Preis bis auf den Cent verrechnet werden. Kritiker sehen darin einen weiteren schleichenden Versuch, ein Bargeldverbot Zug um Zug einzuführen.
Bargeldverbot begleitet EU seit Euroeinführung
Ein zukünftiges Bargeldverbot begleitet die EU eigentlich seit der Einführung des Euros im Jahr 2002. Im Jahr 2013 wurden die Pläne der EU-Kommission über eine schrittweise Abschaffung des Bargeldes konkret, fanden aber wenig Gegenliebe in einzelnen Mitgliedsstaaten. Nun versucht man es eben mit einer Politik der kleinen Schritte, wie in Irland.
Wie Österreich entscheidet, bleibt ungewiss. Im August 2015 erklärte Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) jedenfalls gegenüber dem Parlament noch, dass man derzeit nicht an eine Bargeldabschaffung denke.