Die katholische Kirche begeht am 8. Dezember den Beginn eines Heiligen Jahres, das von Papst Franziskus ausgerufen wurde und im Zeichen der Barmherzigkeit stehen soll. Eigentlich ein Grund zum Feiern, doch besonders in Italien gibt es nun Anlass zur Sorge. Die Feierlichkeiten könnten zum Ziel eines islamistischen Anschlages werden, befürchten viele Italiener.
Eine Studie zeigt, dass nach den Anschlägen in Paris fast die Hälfte – 46 % – der Italiener befürchten, dass es im Heiligen Jahr terroristische Anschläge in Rom gibt. Die katholische Kirche zeigt sich angesichts der Gefahr jedoch unbeeindruckt: "Das Heilige Jahr abszusagen wäre eine völlige Fehlentscheidung, es wäre eine große Enttäuschung für die Gläubigen und für uns alle", so Kardinal Angelo Bagnasco, Vorsitzender der italienischen Bischofskonferenz. "Wir sehen keine Angst um das Heilige Jahr, weder unter meinen Brüdern, noch in den christlichen Gemeinden. Die Umsicht ist stärker, wachsamer und pflichtbewusster."
Polizei und Soldaten gegen IS-Drohungen
Unterdessen setzt der italienische Staat alles daran, Rom vor Angriffen zu schützen: 24.000 Polizisten und Soldaten wurden nach Rom beordert, um anlässlich des Heiligen Jahres die Sicherheit zu gewährleisten. Auch das Gesundheitsministerium hat bereits Krisenpläne für den Fall eines Anschlags. Die Sorge ist berechtigt: In der neuesten Ausgabe ihres Magazins "Dabiq" hat die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) angekündigt, die "Agenten des Götzendienstes und die Kreuzritter" zu bekämpfen, "bis die Flagge des Kalifats über Istanbul und dem Vatikan weht".