Eine Sparoffensive fordert der deutsche Sparkassenpräsident und ehemalige bayerische CSU-Finanzminister Georg Fahrenschon von der Politik. Laut Fahrenschon erspart sich der deutsche Staat durch die aktuelle Niedrigzinspolitik jährlich rund 40 Milliarden Euro allein an Zinsendienst. Dies wäre Anlass genug, einen Teil dieser Zinsersparnis an die deutschen Bundesbürger wieder zurückzugeben. Der ehemalige CSU-Spitzenpolitiker kann sich eine Anhebung vermögenswirksamer Leistungen vorstellen.
Konkret denkt der Sparkassenpräsident an eine Anhebung der Einkommensgrenze bei der Arbeitnehmersparzulage. Das deutsche Finanzministerium zahlt bisher eine Zulage von neun Prozent auf die Ersparnisse von Arbeitnehmern, die maximal 17.900 Euro im Jahr an Einkünften versteuern. Für Ehepaare gilt ein doppelt so hohes Jahreseinkommen von 35.800 Euro. Diese Summen sollten auf 30.000 Euro für Alleinstehende und 60.000 Euro für Ehepaare angehoben werden.
Sparen soll gesellschaftspolitisch wieder attraktiver werden
Fahrenschon nennt vor allem den gesellschaftspolitischen Wert des Sparens als eine Basis für eine solche Initiative, die die Bundesregierung setzen sollte. Man solle keine Gesellschaft auf Pump propagieren, sondern im Gegenteil die individuelle Vorsorge attraktiver machen, um Anreize für eine Leistungsgesellschaft, in der das Sparen Sinn macht, zu fördern.
Wie notwendig solche Initiativen sind, zeigen aktuelle Entwicklungen, deren Ziel es ist, das Bargeld und damit auch das individuelle Gefühl der Menschen für Vermögenswerte abzuschaffen. Dahinter stehen Kreise der Finanzwelt und der Politik, die nur mehr digitalen Zahlungsverkehr zulassen wollen, um die Bürger und deren Verhalten kontrollieren und steuern zu können.