Die Europäische Union ist am Tiefpunkt, was ihre Popularität betrifft. War es schon vor der Flüchtlingskrise schlimm um das Ansehen der Union bestellt, machte die Völkerwanderung die Spaltung zwischen der Brüsseler Elite und den Bürgern noch deutlicher sichtbar. Die Folge: Immer mehr Länder wollen raus aus der EU. Goßbritannien stimmt am 23. Juni über einen Verbleib ab. Und dort haben die EU-Skeptiker die Führung übernommen. Aber auch in Österreich wollen schon 52 Prozent eine Abstimmung über den EU-Austritt nach britischem Vorbild.
Parteifreund als Gegner Camerons
Seit Freitag ist klar: Großbritanniens Premierminister David Cameron wird es schwer haben, die Engländer von einem "Ja" zur Europäischen Union zu überzeugen. Laut einer Befragung des Instituts ORB für die Zeitung The Interpendent, über die die Deutschen Wirtschafts Nachrichten berichteten, befürworten inzwischen 52 Prozent der Briten einen Ausstieg aus der EU. Knapp vier Monate vor dem Referendum gehen also die EU-Skeptiker erstmals in Führung – und das, obwohl Cameron zahlreiche Sonderregelungen für die Insel herausgeholt hat. Aber selbst sein Parteifreund, Londons Bürgermeister Boris Johnson, ist ein glühender "Brexit"-Befürworter.
52 Prozent der Österreicher für Volksabstimmung
Indessen macht sich auch in Österreich immer mehr der "Öxit"-Gedanken breit. In einer Vorausmeldung gibt das profil das Ergebnis einer Umfrage des Instituts "Unique Research" bekannt, wonach sich eine knappe Bevölkerungsmehrheit von 52 Prozent dafür ausspricht, eine Volksabstimmung über einen EU-Austritt durchzuführen. Demnach wollten 30 Prozent der Befragten "unbedingt" ein Referendum, 22 Prozent sagen dazu "eher Ja". Und nur 25 Prozent der Österreicher würden eine derartige Volksabstimmung "ganz sicher" ablehnen, 19 Prozent sagen "eher Nein" zu einem Referendum.