Der deutsche Bundestagsabgeordnete Volker Beck von den Grünen wirkte bei seinen Fernsehauftritten und den oft skurrilen Aussagen für seine politischen Gegner mitunter so, als wäre er auf Drogen. Zur Erinnerung: Beck warnte allen Ernstes vor dem Buch von Thilo Sarrazin – dieses sei „gefährlicher als Hitlers Mein Kampf“. Nun soll er tatsächlich mit Drogen ertappt worden sein. Laut der Bild wurde der Politiker, der sich gerne als Moralapostel aufspielt, am Dienstag in der Nähe des Nollendorfplatzes in Berlin-Schöneberg mit dem Stoff Crystal Meth erwischt.
Dank an Freunde und Unterstützer
„Bei ihm wurden 0,6 Gramm einer betäubungsmittelsuspekten Substanz aufgefunden,“ sagte die Polizei zur Bild. Noch am Mittwoch reagierte Beck auf Facebook:
Hiermit stelle ich meine Ämter als innen- und religionspolitischer Sprecher meiner Fraktion und Vorsitzender der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe, die mir die Fraktion verliehen hat, der Fraktion zur Verfügung. Ich habe immer eine liberale Drogenpolitik vertreten. Zu den gegen mich erhobenen Vorwürfen wird mein Anwalt zu gegebener Zeit eine Erklärung gegenüber der Staatsanwaltschaft abgeben. Ich werde mich dazu öffentlich nicht einlassen. Meinen Freunden und Unterstützern danke ich für ihr Verständnis und schon jetzt für ihre Unterstützung.
Bundestagsabgeordneter will Beck bleiben
Beck legte zwar seine Ämter als politischer Sprecher nieder, doch Bundestagsabgeordneter will er offenbar bleiben. Dafür erntet er Kritik. In der Berliner Wochenzeitung Junge Freiheit schreibt Michael Paulwitz in seinem Kommentar:
Nicht einmal den Anstand, auch sein Bundestagsmandat niederzulegen, bringt Volker Beck auf, der seine ganze Existenz darauf aufgebaut hat, auf Kosten anderer zu leben und sich zu profilieren und sie dafür auch noch verächtlich zu behandeln. Denn dann wäre er vollends ein Nichts, ein Niemand, und das bequeme Leben auf Kosten der Steuerzahler hätte auch ein Ende.
Volker Beck sitzt seit 1994 für die Grünen im Bundestag. Bis 2002 war er rechtspolitischer Sprecher seiner Fraktion, danach – bis 2013 – Parlamentarischer Fraktionsgeschäftsführer. Anschließend hatte er den Posten als innen- und religionspolitischer Sprecher übernommen und 2014 das Amt als Vorsitzender der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe. Seit vielen Jahren engagiert er sich für die Rechte Homosexueller.