Zahlreiche Tote und Verletzte gab es laut Augenzeugen- und Medienberichten vor wenigen Stunden am Brüsseler Flughafen Zaventem. Nach zwei Explosionen um etwa 8.15 Uhr steigt derzeit starker Rauch aus dem Gebäude aus, die Zugverbindung zu den Abflugterminals wurde eingestellt, auch alle Flüge wurden sofort gestrichen. Derzeit ist der Katastrophenschutz im Einsatz.
Terrorakt gilt als sicher
Wie es zu den Explosionen im Abflugbereich kam, ist noch ungeklärt. Ein Terrorakt gilt jedoch als sicher. Laut Angaben von schockierten Zeugen seien so starke Detonationen zu spüren gewesen, dass die Wände der ganzen Halle gebebt hätten und Scheiben geborsten seien. Vor den beiden Explosionen haben Zeugen Schüsse gehört. Eine Person habe etwas auf Arabisch gerufen, berichteten Zeugen. Die Staatsanwaltschaft bestätigte mittlerweile, dass es sich um einen Selbstmordanschlag handelte. Durch die Explosionen im Flughafen starben 14 Menschen.
Die bereits Tage zuvor in Alarmbereitschaft versetzten Beamten, sondieren derzeit die Lage und kümmern sich um die Versorgung der Bürger. Der Katastrophenplan wurde laut Lodewijk De Witte, Gouverneur von Flämisch-Brabant, aktiviert und Flugzeuge sogar mitten auf dem Rollfeld gestoppt. Der Flughafen bleibt bis morgen Mittwoch geschlossen. Im Land wurde die höchste Terrorwarnstufe verkündet.
Explosionen auch in zwei U-Bahn-Stationen
Kurz nach den Explosionen am Flughafen soll es weitere Detonationen in zwei U-Bahn Stationen in der Brüsseler Innenstadt gegeben haben. Eine der Haltestellen liegt und in der Nähe von diversen EU-Einrichtungen. Alle Linien wurden eingestellt. Nach Angaben des Senders VRT wurden in der U- Bahn- Station mindestens 20 Menschen getötet.
Insgesamt wurden bei den Explosionen auf dem Flughafen und in der Metro mindestens 34 Menschen getötet. Da erst kürzlich ein Mittäter der Pariser Terroranschläge in Belgien verhaftet wurde, kann ein Zusammenhang nicht ausgeschlossen werden. Aus dem Umfeld der Paris-Attentäter werden noch zwei Männer dringend gesucht: Najim Laachraoui und Mohammed Abrini.
Kritik an belgischen Behörden
Auch kritische Stimmen werden immer lauter. Einige Experten sprechen davon, dass es der belgische Geheimdienst seit den Charlie-Hebdo-Anschlägen in Paris nicht geschafft hätte, die Terrorzellen im Land aufzuspüren. Die Tatsache, dass sich ein muslimische Topterrorist Monate nach den Anschlägen in Paris mitten in Brüssel verstecken konnte, eher er vergangene Woche aufgespürt wurde, verstärkt die Kritik gegenüber der belgischen Polizei.
IS bekannet sich zu Brüssler-Terror
Mittlerweile hat sich der IS nach Angaben einer ihr nahestehenden Nachrichtenagentur zu den Anschlägen in Brüssel bekannt. Belgische Medien haben zuvor ein Foto von Flughafen-Überwachungskameras veröffenlticht, das drei Verdächtige zeigen soll.
Dieser Artikel wurde zuletzt um 17:01 (22. März 2016) aktualisiert!