Eigentlich war Emily Letts aus den USA Mitarbeiterin einer Abtreibungsklinik. Täglich hat sie ungewollt schwangere Frauen beraten und ihnen die grauenhafte Vorstellung einer Abtreibung schönzureden versucht. Überzeugt von ihrer eigenen jahrelangen Schönwäscherei der Tötung an ungeborenen Kindern, ließ sie schließlich ihre eigene Abtreibung filmen – mit der Begründung, anderen Frauen Mut zu machen, es ihr gleich zu tun und ihnen gelichzeitg das schlechte Gewissen zu nehmen.
Frau wollte nicht verhüten
Die 25-jährige arbeitete schon längere Zeit in einer Abtreibungsklinik und erlebte tagtäglich das Resultat einer unzureichenden Verhütung. Selber wollte sie jedoch weder mittels durchaus fragwürdiger hormoneller Präparate noch anderer sicherer Methoden verhüten. Als sie schließlich eines Tages erfuhr, dass sie schwanger war,zögerte sie nicht lange und machte einen Termin bei ihrem eigenen Chef aus. Den Erzeuger ihres ungeborenen Kindes informierte sie von ihrem Schritt erst gar nicht.
Eine relativ unspektakuläre Geschichte bisher, wenn man sich die unglaubliche Anzahl an Abtreibungen auf der ganzen Welt ansieht. Die 25-jährige legte allerdings noch ein Schäuferl nach und ließ die breite Öffentlichkeit an ihrer Abtreibung teilhaben, indem sie die Ausschabung des Fötus filmte und ins Netz stellte.
Video-Begründung: "Positives Erleben herzeigen"
Die Entscheidung für mein Abtreibungs-Video traf ich aus Frustration und aus Liebe. Es gibt SO VIELE Frauen, die eine Abtreibung wollen und brauchen und es ist abscheulich, mit wie vielen Fehlinformationen sie von der Gesellschaft gequält werden. Viele Frauen denken, dass sie durch eine Abtreibung Brustkrebs bekommen oder dass sie danach nie wieder Kinder bekommen können. Jedes Mal, wenn ich solche Geschichten gehört habe, ist mein Herz ein kleines bisschen mehr gebrochen. Als mir selbst die Abtreibung bevorstand, realisierte ich, dass es nicht reicht, jeder dieser Frauen einzeln zu erzählen, was wirklich wahr ist. Ich wollte allen Menschen zeigen, dass es möglich ist, eine Abtreibung positiv zu erleben!
Während das eigenwillige Video bei diversen feministischen Konferenzen als Werbefilm gezeigt wird, entfachte die Haltung der jungen Frau in sozialen Netzwerken eine regelrechte Welle der Empörung, wie auch die Plattform „Jugend für das Leben“ aufdeckte. Dort wird sie und ihr Film etwa als „dekadent und pervers“ oder „therapiebedürftig“ bezeichnet.