Während in Wiener Bädern das vollverschleierte Baden mit einem Burkini bereits zum gewohnten Bild gehört, wie der Sprecher der Wiener Bäder (MA44), Martin Kotinsky, gegenüber Ö1 erklärte, wehrt man sich in Bayern gegen Ganzkörperschwimmanzüge. Dort, konkret im Neutraublinger Hallenbad in der Nähe von Regensburg, hat Bürgermeister Heinz Kiechle (CSU) ein Burkini-Verbot ausgesprochen.
Ganzkörperbadeanzug beim Frauenbadetag
Badegäste hatten sich nämlich beschwert, dass eine Muslimin einen so genannten Burkini als Ganzkörperbadeanzug ausgerechnet beim Frauenbadetag getragen hatte. Kiechle reagierte auf diese Beschwerden. Er sagte der Mittelbayerischen Zeitung:
Warum der Burkini als Ganzkörperbadeanzug ausgerechnet beim Frauenbadetag notwendig sein soll, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Man dürfe sich zudem fragen, was der Burkini als eine Erfindung jüngster Zeit mit freier Religionsausübung zu tun habe, sagte der Bürgermeister der Mittelbayerischen Zeitung. Daher seine Entscheidung: Kein Burkini im Hallenbad von Neutraubling! Der Bürgermeister hielt sich mit dieser Maßnahme lediglich an die Satzungen des Hallenbades. Dort ist zu lesen, dass aus hygienischen Gründen eine allgemein übliche Badekleidung – also Badehose, Badeanzug oder Bikini – zu tragen sei.
Erster Bürgermeister für Burkini-Verbot
Bürgermeister Kiechle ist dennoch der erste Ortschef in Bayern, der das Buriki-Verbot aussprach. Das bestätigte auch der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Martin Neumeyer (CSU), der Mittelbayerischen Zeitung. Die Berliner Wochenzeitung Junge Freiheit berichtet indessen, dass die Grüne Jugend forderte, das Verbot zurückzunehmen. Auch die SPD halte das Verbot für ungeeignet.