Seine Facebook-Meldung vom 10. Juni, er wäre mit dem Bundespräsidenten zusammengetroffen, würde im Normalfall wohl niemand wirklich interessieren. Merkwürdig wird es, wenn sich Sebastian Kurz mit Alexander van der Bellen ablichten lässt und meint, er hätte eben mit dem Bundespräsidenten konferiert. Weiß doch jeder gute Staatsbürger, dass Österreichs Bundespräsident Heinz Fischer heißt.
Kurz verwirrt?
„Heute erstes offizielles Treffen mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Danke für das gute Gespräch – ich freue mich auf die Zusammenarbeit“, lautet sein Eintrag. Da Van der Bellen Stand 10. Juni 2016 definitiv nicht Bundespräsident ist, sollte man sich vielleicht Sorgen um den Zustand der ÖVP-Zukunftshoffnung machen. Dass Kurz sich auf die Zusammenarbeit mit dem unabhängigsten Kandidaten freut, scheint allerdings verständlich. Kann er sich doch sicher sein, dass sich Van der Bellen für die erwiesene Wahlunterstützung erkenntlich zeigen und der rot-schwarzen Bundesregierung keine Schwierigkeiten bereiten wird. Und vor der FPÖ würde er sie auch beschützen, egal wie die nächste Wahl ausgehen sollte. Aber vielleicht kommt alles ganz anders und die Verfassungsrichter lassen die Stichwahl wiederholen.
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Meldung löst „Shitstorm“ aus
Auf wenig Verständnis stößt Kurz mit seinem Eintrag bei den Facebook-Usern. „Kurz du warst mir gerade sympathisch! Dieser Sandler ist nicht mein Präsident, und rein die Überschrift bringt mich zum Kotzen“, meint ein Kommentarschreiber. „Der Handschlag an sich is schon a Verbrechen ! Handelt Kurz gegen alle Prinzipien die der Lügenbaron verzapft ! Nicht mal angelobt und schon der Hampelmann Rot Schwarz ! So schauts aus !!“, kommentiert ein Anderer. Positive Kommentare der Van der Bellen-Fans gibt es natürlich auch, die sind jedoch überschaubar.
Zum Abschluss der gute Rat einer wohlwollenden Userin: „Lieber Herr Kurz, es gab wohl ein Treffen mit Herrn Van der Bellen, NICHT aber mit dem Bundespräsidenten. Er ist bis dato nicht angelobt und daher nach wie vor Pensionist. Wenn Sie Ihre Glaubwürdigkeit ein wenig erhalten möchten, bleiben Sie bitte bei der Realität.“