Damit hat wohl niemand gerechnet: Der Brexit-Protagonist und ehemalige Londoner Bürgermeister Boris Johnson wird neuer britischer Außenminister. Zuvor hatte er eine Nachfolgekandidatur für den zurückgetretenen Premierminister David Cameron abgelehnt.
Johnson stiehlt sich doch nicht davon
In den Tagen nach dem Brexit-Referendum war Johnson vorgeworfen worden, sich aus der Verantwortung zu stehlen. Als Außenminister hat er nun jedoch ein gewichtiges Amt in der britischen Regierung uebernommen. Bei den Eurokraten in Brüssel dürfte diese Entwicklung für Unmut sorgen, denn als maßgebliche Figur des EU-Austrittslagers gilt er eigentlich als klassisches Feindbild. Solange Großbritannien allerdings noch Mitglied der EU ist, vertritt Johnson sein Land dort im Ministerrat und hat Sitz und Stimme.
Eigener “Brexit Minister”
Die Führung bei den Austrittsverhandlungen mit der EU soll David Davis übernehmen. Er bekleidet die von Theresa May eigens dafür geschaffene Position eines “Brexit Ministers”. Auch Davis ist dem Lager der Austritts-Befürworter zuzurechnen.