Leser des deutschen Spiegel staunten Anfang 2016 sicher nicht schlecht über den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan, der wohl dem Größenwahn verfallen war. Konkret wollte er eine Verfassungsreform und nahm sich dabei ausgerechnet Hitler-Deutschland zum Vorbild. Von der EU gab es dazu übrigens keinen Aufschrei.
Das Nazi-Regime nannte Erdogan als Beispiel für ein effektives Regierungssystem. Erdogan wollte mehr Macht für den Präsidenten, wovon natürlich nur er selbst profitieren würde. Zu befürchten ist, dass Erdogan nun seine Gelüste vom Jahresbeginn angesichts des jüngsten Putschversuchs in der Türkei umsetzen kann.
Volk würde ein solches System akzeptieren.
Erdogan bediente sich damals de selben Wortwahl, wie er sie aktuell bei seinen Wünschen nach der Todesstrafe einsetzt. Wenn das Volk Gerechtigkeit erfahre, würde es ein solches System akzeptieren. Unter dem Deckmantel der Demokratie könnten die Todesstrafe in der Türkei und mehr Macht für Erdogan nach dem Vorbild Hitler-Deutschlands Realtität werden.
Opposition unter Druck.
Bis dato hatte Erdogan im Parlament nicht die notwendige Unterstützung, um seine Machtgelüste durchzusetzen. Die Opposition war entschieden dagegen. Nun fällt es ihm allerdings sehr leicht, eine Säuberungsaktion im Parlament zu vollziehen.