Am Dienstag noch hatte der stellvertretende Vorsitzende der AKP-nahen "Union europäisch-türkischer Demokraten" (UETD), Hakan Gördü, via Twitter folgende Fäkalsprache verwendet:
An alle die die Gelegenheit nutzen, wieder die AKP, die Türkei oder den ISLAM anzugreifen. GEHT ALLE MITEINANDER SCHEISSEN!
Wortgefecht bei Armin Wolf
Gördü reagierte damit auf die österreichischen Kritiker an der türkischen Community, die nach dem gescheiterten Militärputsch in der Türkei in Wien auf die Straße marschierte, "Allahu Akbar" rief und Sachbeschädigungen anrichtete. Am Dienstag lieferte sich Gördü dann noch bei Armin Wolf in der ZIB 2 ein Wortgefecht mit dem Obmann des türkischen Kulturvereins, Birol Kilic, der solche Demos ebenfalls verurteilte. Einen Tag später war dem Türken, der alle, die die AKP oder den Islam angreifen, "scheißen" schickt, alles zu viel. Hakan Gördü trat als UETD-Vize ab. Auf APA-Anfrage wurde das auch vom Vorsitzenden der UETD, Cem Aslan, bestätigt.
Als Österreicher bei Demo für Erdogan
Hakan Gördü – das erfuhr man in der ZIB 2 – ist in Österreich geboren, in Österreich aufgewachsen und österreichischer Staatsbürger. Dennoch schlägt sein Herz offenbar für Erdogan, er selbst sagte im ORF, dass die Türken nicht für Erdogan, sondern für die Demokratie in der Türkei auf die Straße gingen. Wie so ein Mann, der im kulturellen Umfeld Österreichs groß geworden ist und daher voll integriert sein sollte, tickt, teilte er auf Facebook mit:
Wer nicht mit polarisiert, wird zwischen den Fronten aufgerieben. Es gibt keine Toleranz für Tolerante! Entweder man diffamiert oder man wird diffamiert.
Auf Facebook hat Hakan Gördü auch sein Abschiedsschreiben unter dem Titel "Mein Rücktritt" verfasst. Gleich im ersten Satz diffamiert er – seinem Motto folgend – Israel:
Liebe Leute, vor 2 Jahren bin ich in die UETD eingetreten um bei einer Demo GAZA gegenüber der Apartheidspolitik und Mordpolitik der israelischen Regierung zu unterstützen.