Dass die Anliegen der österreichischen Konsumenten der heimischen Sozialdemokratie egal sind, beweist wieder einmal der zuständige Ressortchef Alois Stöger (SPÖ). Auf eine Anfrage von FPÖ-Abgeordneten Peter Wurm bezüglich der hohen Inflation in Österreich gibt sich Konsumentenschutz-Minister Stöger leidenschaftslos:
(…) Es stimmt, dass Österreich im EU-Vergleich heute etwas höhere Inflationsraten aufweist. In den letzten Monaten betrug der Wert 0,5 bzw. 0,6 Prozent. Die Prognosen zeigen jedoch bereits für 2016 und 2017 eine Annäherung an den EU-Durchschnitt. Es ist hierbei allerdings anzumerken, dass etwa 2/3 der EU-Mitgliedstaaten derzeit eine negative Preisentwicklung (Deflation) verzeichnen. Diese negativen Preisentwicklungen sind aus volkswirtschaftlicher Sicht wesentlich problematischer. (…)
Stöger: Schuld sind gesunkene Nettolöhne seit 2007
Stöger versucht seine Untätigkeit als Konsumentenschutz-Minister mit einem 18-Jahres-Durchschnitt zwischen 1997 und 2015 statistisch zu retten. Immerhin gibt der rote Ressortchef ein Faktum zu: Seit Rot-Schwarz regiert, also seit 2007, sind die Nettolöhne gesunken:
(…) Sieht man sich die langfristige Inflationsentwicklung an, so liegt übrigens Österreich erheblich unter dem EU-Durchschnitt. So lag die durchschnittliche Inflationsrate von 1997 bis 2015 in der EU bei 2,6%, in Deutschland bei 1,4% und in Österreich bei 1,8%. Die Ursachen für Inflation bzw. (schwaches) Wirtschaftswachstum sind vielschichtig und stehen meist in sehr komplexen Wechselbeziehungen zueinander. Eine wesentliche Einflussgröße dabei in den letzten Jahren war jedenfalls die Finanzmarkt und Wirtschaftskrise 2008/2009. Ein weiterer Grund für die im Verhältnis zur EU höhere Inflation in Österreich sind auch die seit 2007 real gesunkenen Nettolöhne. (..)