Knapp ist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einem Megaskandal entgangen. Die Bestellung des korrupten simbabwischen Staatspräsidenten Robert Mugabe zum “Botschafter des guten Willens” wurde in letzter Sekunde wieder abgeblasen. Vorausgegangen war herbe internationale Kritik an der Entscheidung der WHO zu Gunsten Mugabes.
Seit 37 Jahren unterdrückt Mugabe sein Land
Der 93-jährige Diktator hält seit dem Jahre 1980 die Zügel in Simbawe fest in der Hand und möchte bei der Präsidentschaftswahl im 2018 neuerlich zur Wahl antreten. Die Opposition wirft dem greisen Präsidenten massive Menschenrechtsverletzungen und die gewaltsame Unterdrückung gegnerischer politischer Bewegungen vor.
Besonderer Treppenwitz bei der jetzt wieder gestoppten Bestellung Mugabes ist die gesundheitspolitische Situation in seinem Heimatland selbst. In Simbawe ist die medizinische Versorgung äußerst schlecht. Auf 100.000 Patienten kommt nur ein Arzt. Im Zentralkrankenhaus in Harare werden Patienten aufgefordert, mangels Fließwasser einen eigenen Kübel mit Wasser für mitzubringen.
WHO-Direktor Tedros Ghebreyesus musste Entscheidung stoppen
Der erst im Mai 2017 bestellte WHO-Direktor Ghebreyesus aus Äthiopien hatte Mugabes Bestellung damit begründet, dass Simbabwe innovative Methoden zur Mobilisierung von Gesundheits-Ressourcen umgesetzt habe. Mit dieser nun wieder gestoppten Personalentscheidung hat sich auch der neue WHO-Chef ins schiefe Licht gesetzt. Denn auch Ghebreyesus selbst ist nicht unumstritten: Bei seiner Bestellung regte sich massiver Widerstand.