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Die Südtiroler Landesregierung will den dubiosen Vorfall in St. Ulrich als “interkulturelles Lernen” kleinreden.

2. Oktober 2016 / 19:40 Uhr

Südtirol: Unqualifizierte Asylanten ohne Wissen der Eltern für Kinderbetreuung eingesetzt

Die Eltern waren entsetzt, als sie erfuhren, wer ihre Kinder bei einem Ferienprogramm in der Südtiroler Gemeinde St. Ulrich bei Gröden mit knapp 5.000 Einwohnern betreute. Ohne ihr Wissen haben nämlich nicht, wie geplant, Pädagogen, sondern Asylwerber auf die dreizehn- bis vierzehnjährigen Kinder aufgepasst.

Freiheitlicher Politiker zeigt den Skandal auf

Walter Blaas, Obmann der Südtiroler Freiheitlichen und Landtagsabgeordneter, intervenierte unmittelbar nach den ersten Medienmeldungen über diesen Skandal im Südtiroler Landtag.

In einer Aussendung schreibt Blaas, dass die zuständige Landerätin diesen Vorfall, bei dem Asylanten in der Kinderbetreuung eingesetzt worden sind, zugeben musste, und er hält weiter fest, dass die Landesregierung diesen Vorfall nicht als Zwischenfall werten würde, sondern von einer „Unterstützung des Projekts durch Freiwillige“ spreche.

Eltern wurden nicht informiert

Wie der Freiheitliche Blaas in Erfahrung brachte, hat der „Verein für Kinderspielplätze und Erholung“ (VKE) tatsächlich die Asylwerber aus einer Aufnahmeeinrichtung in St. Ulrich angefordert, und mit zwei Personen wurde daraufhin die freiwillige Unterstützung im Sommerferien-Projekt vereinbart. Vier Wochen waren die Asylwerber dann im Kindereinsatz.

Blaas übt massive Kritik an dieser sorglosen Vorgansweise, zumal man es nicht einmal für notwendig befunden hatte, die Eltern zu informieren, dass ihre Kinder nicht von professionellen Betreuern sondern von weder sprachlich noch pädagogiach dafür ausgebildeten Asylanten beaufsichtigt wurden.

Landesregierung hüllt sich in Schweigen

In seiner Aussendung kritisiert der freiheitliche Politiker ebenso das Schweigen der Landesregierung auf die folgenden Fragen, die Walter Blaas der zuständigen Landerätin stellte: 

Aus welchen Gründen wurden die Eltern nicht vorab informiert und stattdessen hinters Licht geführt?

Wird den betroffenen Eltern der Unkostenbeitrag der Kinderbetreuung rückerstattet? Wenn nein, warum nicht?

Landesregierung fördert "interkulturelles Lernen"

Weiters schreibt Blaas, dass Personen, die weder der Sprache mächtig seien noch ein Verständnis für die heimische Kultur hätten, erst recht keine Befähigung zur Kinderbetreuung hätten. „Entweder handelte es sich um Naivität oder Erfolgsdruck beim Beschäftigungsprogramm für Asylwerber. Der Einbezug von Asylanten in die Kinderbetreuung ist unverantwortlich, genauso wie die sorglose Beschwichtigung der Landesregierung.“ Diese meint, dass "interkulturelles Lernen" zu fördern wäre.

Für Blaas darf sich so ein skandalöser Vorfall nicht mehr wiederholen: „Die Kinderbetreuung soll in erster Linie vom qualifizierten Personal und von Auszubildenden in den entsprechenden Berufsbildern übernommen werden – und nicht von Asylanten.“

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