Nicht nur weltweit, auch in Deutschland selbst hat die Wahl von Donald Trump zum nächsten Präsidenten der USA für Entsetzen gesorgt. Doch kommt diese Reaktion wirklich rein von den Äußerungen, mit denen der Kandidat im Wahlkampf um sich geworfen hat, oder steckt hier noch mehr dahinter? Ist es vielleicht sogar das Establishment, dass sich hierzulande berechtigte Sorgen vor einem Rechtsruck macht?
Gastkommentar von Dr. Michael Grandt
Ist Donald Trump hier sozusagen der Fußabtreter, der stellvertretend für alle rechtsgeneigten Politiker steht, die auch in Europa immer mehr Stimmen hinter sich vereinen können? Nun, ein „Rechtspopulist“ als neuer US-Präsident lässt die etablierten Parteien jedenfalls vor der „Rechts-Welle“ zittern, die durchaus nach Europa überschwappen könnte. In diesem Zuge könnte sie nämlich auch die EU gefährden. Der „Trump Effekt“ ist bereits in vollem Gange und die Angst geht um in den etablierten Parteien.
Doch wird der Höhenflug der US-Rechtskonservativen wirklich auch den Rechten in Europa den so gefürchteten Auftrieb verleihen? Nun, die AfD feiert hierzulande große Erfolge. So sitzen die Rechtskonservativen in zehn Landtagen und liegen bei Umfragen zur Bundestagswahl 2017 gar bei rund 13 Prozent.
Dieser Erfolg liegt sicher zu einem nicht unerheblichen Teil daran, dass berechtigte Ängste und Sorgen eines großen Teils der Bevölkerung so lange regelrecht ignoriert wurden. Tatsache scheint zu sein, dass unsere Gesellschaft tief gespalten ist in diejenigen, die das etablierte Polit-System und die darin propagierte „Welcome-Kultur“ unterstützen auf der einen Seite und diejenigen, die Angst vor Globalisierung, Terror und uneingeschränkter Zuwanderung haben auf der anderen Seite. Und das gleiche ist in anderen europäischen Ländern ebenso zu beobachten. Kommt es zu einem großen „Rechtsruck“ in Europa?
Nun, wenn in Österreich Norbert Hofer von der FPÖ künftig das höchste Amt des Staates bekleiden würde, in den Niederlanden die rechtspopulistische „Partei für die Freiheit“ (PVV) von Geert Wilders stärkste politische Kraft würde und in Frankreich Marine Le Pen vom rechtspopulistischen „Front National“ (FN) an die Macht käme, dann wäre die Angst vor dem „Trump Effekt“ wohl berechtigt gewesen. Doch auch hier gilt: Um die Menschen hinter den Wählerstimmen sorgt sich so recht niemand.
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