Die von ÖVP-Außenminister Sebastian Kurz und Innenminister Wolfgang Sobotka vorgeschlagenen Ein-Euro-Jobs für Asylwerber könnten die heimische Arbeitsmarktsituation weiter verschärfen. Bisher künstlich via öffentliche Förderung geschaffene Beschäftigungsverhältnisse für schwer vermittelbare Arbeitskräfte würden massive Konkurrenz bekommen.
Asylwerber-Jobs gefährden heimische Arbeitnehmer
Eine Anfragebeantwortung von Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) an die FPÖ-Abgeordnete Dagmar Belakowitsch-Jenewein stellt dar, dass bereits jetzt in den von Kurz und Sobotka für Asylwerber angepeilten Beschäftigungsfeldern in den letzten Jahren nicht weniger als 135.000 Arbeitsplätze über sogenannte Sozialökonomische Betriebe mit finanziellen Förderungen aus dem Budget des Arbeitsmarktservice (AMS) geschaffen worden sind.
Konkret wären durch ein Hineindrängen von Asylwerbern 8.688 Jobs im sozialökonomisch organisierten Baugewerbe, 4.952 in der Gastronomie, 4.623 in der Grünraumbewirtschaftung, 4.321 in der Textil- und Secondhandbranche, 3.921 in Recycling und Reparatur oder 3.768 im Handel- und Gewerbe potentiell in Frage gestellt und gefährdet. Die Zahlen beziehen sich auf den Zeitraum 2010 bis 2016.
Asylwerber am Arbeitsmarkt würden 246 AMS-Projekte gefährden
Allein im Jahr 2016 wurden insgesamt 246 Projekte durch das AMS im Sektor der Sozialökonomischen Betriebe gefördert, darunter beispielsweise 20 im Qualifizierungs- und Beschäftigungsbereich, 18 im Baugewerbe, 17 in der Grünraumbewirtschaftung, 14 bei Recycling und Reparatur sowie 13 in der Reinigungsbranche.
Mit den Ein-Euro-Jobs für Asylwerber wären diese Projekte wohl nicht mehr konkurrenzfähig bzw. durch das insgesamt nicht beliebig vermehrbare Förderbudget des AMS nicht weiter in diesem Ausmaß zu finanzieren. Am Ende wären auch hier die Zuwanderer ein weiterer Turbo für die steigende Arbeitslosigkeit in Österreich.