Der kommunistische Personenkult treibt in Wien-Margareten wieder einmal seine rot-grünen Blüten. Am 23. Jänner fand auf Betreiben der KPÖ und mit tatkräftiger Unterstützung von SPÖ und Grünen eine Gedenkveranstaltung für die Kommunistin Margarete Schütte-Lihotzky statt. Der ehemaligen Architektin und Widerstandskämpferin wurde anlässlich ihres 120. Geburtstages gedacht.
Besonderer Höhepunkt der linken Weihespiele: Die Schauspielerin Katharina Stemberger, im Bundespräsidentenwahlkampf bereits durch einen eigenwilligen Zugang zu demokratischen Grundsätzen aufgefallen, durfte der Alt-Kommunistin mit einer Tagebuchlesung huldigen.
Kommunistin wird gefeiert, Franz Olah abgelehnt
Wie links vor allem die Margaretener SPÖ unter Bezirksvorsteherin Susanne Schaefer-Wiery abgeglitten ist, zeigt einmal mehr das Abstimmungsverhalten in der Bezirksvertretung. Der Benennung eines Stegs zwischen Margareten und Mariahilf nach dem ehemaligen sozialdemokratischen Widerstandskämpfer und KZ-Häftling Franz Olah stimmte die SPÖ nicht zu, der Feier für die Alt-Kommunistin Schütte-Lihotzky sehr wohl.
Dabei stand Schütte-Lihotzky nicht nur über viele Jahre dem stalinistischen Regime in Moskau nahe, sie war bis zum Prager Frühling Ende der 1960er Jahre auch noch aktive KPÖ-Funktionärin und trug damit den kommunistischen Terror nach 1945 ebenfalls über zwei Jahrzehnte ideologisch mit. Schütte-Lihotzky war etwa zwischen 1948 und 1969 Vorsitzende des kommunistischen Bundes demokratischer Frauen in Österreich und plante als Architektin das KPÖ-Parteihaus in Wien-Brigittenau.
Für Rot und Grün in Margareten ist das alles kein Problem.