Susanne Schnabl disqualifizierte sich nicht nur beim ORF-Sommergespräch 2016 (siehe Bild) gegenüber FPÖ-Obmann HC Strache. Auch das jüngste Interview im ORF-Report war ein journalistischer Tiefpunkt.

9. März 2017 / 09:37 Uhr

“Objektivität war einmal ein wichtiges Schlagwort für Journalismus!” – Straches Ärger über den ORF

Dumm, dämlich, dreist! Fernsehzuschauer fanden nach der ORF-Sendung "Report" am Dienstag kaum noch Worte für die Darstellung, die da – und vor allem von Moderatorin Susanne Schnabl – geboten wurde. Nicht nur Sympathisanten der Freiheitlichen rochen förmlich den Plan, dass FPÖ-Chef HC Strache im Interview offensichtlich vorgeführt werden sollte. Doch dieser ließ sich nicht ins Bockshorn jagen.

Regierung setzt FPÖ-Forderungen radikal um

Schon im Vorbericht machte sich der ORF Sorgen darüber, dass den Freiheitlichen schön langsam die Themen ausgehen würden, nachdem die Regierung einen immer härteren Asylkurs fahre. Heinz-Christian Strache wäre trotz guter Umfragewerte unter Druck geraten. "Österreich zuerst", diesen alten Jörg-Haider-Slogan hätte jetzt die rot-schwarze Regierung übernommen, die dabei wäre, das radikal umzusetzen, was die FPÖ in ihrer Ausländerpolitik seit Jahren gefordert habe. Kern und Kurz würden Strache zusetzen. Und dann kam im Bericht ein besonders perfider Satz:

Die FPÖ verliert an Boden und Strache weiß, dass er als Oppositionsführer ein Ablaufdatum hat.

"Krone"-Pandi droht FPÖ mit Kampfblatt

Zu allem Übel dieser Berichterstattung wurde dann auch noch der Kronen-Zeitung-Innenpolitikchef Claus Pandi ins Bild gerückt und als Feind der FPÖ, der er neuerdings sein soll, tituliert. Pandi hatte Strache vor dem FPÖ-Parteitag in Klagenfurt Nervosität attestiert und Norbert Hofer als alternativen Parteichef ins Spiel gebracht. Im "Report" durfte er deshalb auch seinen Senf zum Strache-Mobbing dazu geben und sagte auf die Bemerkung des Interviewers, dass die Krone ja nicht gerade ein Kampfblatt gegen die FPÖ sei:

Kann noch werden.

"Dilemma der FPÖ wünschen sich Mitbewerber"

Soweit der Vorbericht. Danach stieg Susanne Schnabl mit HC Strache in den Ring und griff ihn gleich damit an, dass er nach Meinung einiger Funktionäre an Strahlkraft verloren hätte. Strache konterte:

Also ich muss schon ein bisschen Schmunzeln, weil ja heute im Vorspann zu diesem Report quasi von Straches Dilemma die Rede war. Dieses Dilemma wünschen sich andere Parteien. Denn wir haben bei den letzten Nationalratswahlen 2013 zwanzig Prozent erreicht, liegen heute bei den Umfragen bei 29, bei manchen sogar über 30 – ein Plus von neun bis 13 Prozent. Und wir sind so stark wie nie zuvor. Ich habe eher den Eindruck, dass der Wunsch der Vater des Gedankens von Leuten der Mitbewerber ist, die da versuchen, etwas zu verzerren.

Unwahrheiten in Fragen gepackt

Das Gespräch mit Susanne Schnabl entwickelte sich dann dermaßen, dass Strache die ORF-Moderatorin praktisch bei jeder gestellten Frage korrigieren musste, weil diese – laut Strache – teils Unwahrheiten hineinpackte.

Nachher zeigte sich der FPÖ-Chef auf Facebook verärgert über die fehlende Objektivität des ORF:

Bravo! Der ORF-Report hat sich in seiner Berichterstattung einmal wieder selbst übertroffen! Objektivität war einmal ein wichtiges Schlagwort für den Journalismus!

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