Organisierte Bettlerbanden sind längst nicht mehr nur auf der Wiener Mariahilfer- oder Kärntnerstraße ein Ärgernis. Die Problematik von oftmals gar nicht wirklich körperlich behinderten, bettelnden Osteuropäern hat sich in ganz Österreich verschärft. Die 6.000 Einwohner-Stadt Ybbs an der Donau will nun nach zahlreichen Beschwerden von Privaten aber auch Unternehmern das Betteln ganz verbieten.
Ybbs ist nach Krems und Wiener Neustadt nun die dritte niederösterreichische Stadt, die das durch den NÖ-Landtag im September des Vorjahres verschärfte Bettelverbot auch anwendet.
Bürger bespuckt, weil sie Bettlern nicht genug gaben
Bürgermeister Alois Schroll (SPÖ) sei von etlichen Personen „betreffend zunehmend organisierter Bettlergruppierungen an öffentlichen Orten“ informiert worden, heißt es in einer Aussendung der Stadt. Bürger und ihre Kinder seien bespuckt worden, verbal angegriffen und um noch höhere Geldsummen aggressiv angebettelt worden. Auch Unternehmer berichteten von Umsatzeinbußen durch das auffällige Betteln vor ihren Geschäften.
Neues Polizeistrafgesetz wird genutzt
Das Rathaus teilte daraufhin mit, dass nach einer persönlichen Begutachtung der Lage in der Innenstadt ein absolutes Bettelverbot fällig ist. Möglich macht dies das im Vorjahr beschlossene niederösterreichische Polizeistrafgesetz, das auch die Möglichkeit eines Bettelverbots einräumt.
Seltene Einigkeit unter allen Parteivertretern
Abgestimmt werden soll über das Verbot am 30. März im Gemeinderat, alle dort vertretenen Parteien sagten dem Bürgermeister allerdings bereits ihre Unterstützung zu: „Wobei ich betonen möchte, dass Ybbs eine sehr soziale Stadt ist. Was ich in den vergangenen Tagen beobachtet habe, hat aber nichts mit Betteln zu tun. Es handelt sich um Banden, deren Mitglieder in der Früh gebracht und am Abend wieder abgeholt werden“, sagte Schroll dem ORF.
Wie kommen nur all die ausländischen Bettler vor die Supermärkte?
Eine Beobachtung, die wohl nicht nur in Ybbs gemacht wird. Wie kommen sonst die zahlreichen ausländischen Bettler in nun schon fast jeder größeren Gemeinde Österreichs vor jeden Supermarkt oder andere Anziehungspunkte? Eigentlich ein Grund für alle betroffenen Gemeinden, ein Bettelverbot angesichts solch menschenverachtender "Geschäftspraktiken" zu verhängen. Oder glaubt tatsächlich jemand daran, dass den Bettlern ein nennenswerter Anteil an ihren "Einnahmen" gelassen wird?