Die Europäische Union sitzt wieder einmal vor den Trümmern ihrer zentralistischen Landwirtschaftspolitik. In einem Lagerhaus im Osten von Belgien lagern nicht weniger als 400.000 Tonnen Milchpulver und warten auf die Verbraucher. Seit dem Juli 2015 hatte die EU einige hundert Millionen Tonnen Milchpulver in ganz Europa zusammengekauft, um den Preis auf den Weltmärkten zu stützen. Jetzt sitzt man auf einem gigantischen Milchpulverberg und weiß nicht, wie man diesen marktschonend an den Endkunden bringen soll.
Werden zu große Mengen des Milchpulvers – die 400.000 Tonnen in Belgien sind nur die Spitze des Eisbergs – auf den Markt gebracht, dann würde der aktuelle Milchpreis wiederum in schwere Turbulenzen kommen. In Deutschland warten etwa weitere 66.000 Tonnen Milchpulver auf den Verkauf.
Agrarexperten: Schuld ist Ende der Milchquote 2015
Schuld für dieses Desaster trägt einmal mehr das EU-weite Auslaufen der Milchquote im Jahr 2015. Obwohl Agrarexperten vor dem Aus für die Milchquote immer wieder gewarnt hatten, setzten die Eurokraten in Brüssel diese Maßnahme auch gegen den Widerstand einzelner Mitgliedsländer durch.
Der Abbauprozess für den Milchpulverberg ist jedenfalls ernüchternd. So konnten im gesamten Jahr 2017 lediglich 220 Tonnen abverkauft werden. Und im Jahr 2018 wurde die EU bescheidene 1900 Tonnen an Kunden los.