Kritik an Politikern der unter starken Geburtswehen neu aufgelegten Koalition aus Union und SPD kann den Arbeitsplatz kosten.
Gabor Steingart, Herausgeber des Wirtschaftsmagazins Handelsblatt musste dies jetzt am eigenen Leib erfahren. Nach einer pointierten Kritik am Verhalten von Noch-SPD-Chef Martin Schulz und seiner letztlich gescheiterten Aktion, das Außenamt von Sigmar Gabriel zu kapern, wurde er von seinem Verleger Dieter von Holtzbrinck entlassen.
Holzbrinck soll sich laut Medienberichten an einer angeblichen Kampagnisierung Steingarts gegen Schulz gestoßen haben. Der letzte Auslöser soll die Anspielung Steingarts auf eine Art Brudermord in der SPD gewesen sein, den Schulz an Gabriel veranstalten wollte.
Holtzbrinck formuliert Canossagang gegenüber Schulz
Verleger Holtzbrinck ist das Seelenheil des gescheiterten SPD-Parteichefs und letzten Spitzenkandidaten Martin Schulz offensichtlich mehr wert als die Presse- und Meinungsfreiheit in seiner eigenen Verlagsgruppe. Er formulierte einen Canossagang im Namen des Handelsblatts und entschuldigte sich bei Schulz. Diese Entschuldigung trifft aber nur mehr einen politisch verblichenen Ex-Spitzenpolitiker, der über seinen eigenen Machtanspruch gestolpert ist.