Es läuft nicht gut für Kanzlerin Angela Merkel. Zuerst versagte ihr die eigene Fraktion ihren Gehorsam und wählte statt des Merkel-Vertrauten Volker Kauder seinen Herausforderer Ralph Brinkhaus zum Chef der CDU/CSU-Fraktion. Dann wurde zwar bei der Wahl des Fraktionsvize Merkels Wunsch erfüllt, aber auch hier gab es einen Gegenkandidaten, der zudem als fachlich viel kompetenter gilt. Deshalb wird nicht nur in der CDU über das Ende der Ära Merkel diskutiert.
Selbst Schäuble sieht Merkels Position geschwächt
Dass Merkel auch innerparteilich ihren Zenit überschritten hat, wird deutlich, wenn ihr treuester Weggefährte, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, ihren Niedergang öffentlich macht. Und das, obwohl Merkel erst kürzlich erklärt hatte, nicht amtsmüde zu sein. “Sie ist nicht mehr so unbestritten, wie sie über drei Legislaturperioden gewesen ist”, sagte Schäuble im “Interview der Woche” des SWR.
Wiederwahl wahrscheinlich, aber nicht “alternativlos”
Sollte Merkel wieder als Parteichefin auf dem CDU-Parteitag Anfang Dezember kandidieren, hält Schäuble ihre Wiederwahl für wahrscheinlich, allerdings nicht “alternativlos”. Er verwies auf die bevorstehenden Landtagswahlen, die “größere Veränderungen” auslösen könnten. In zwei Wochen, wenn Bayern und Hessen gewählt haben, “wird es vermutlich auch Diskussionen geben”, sagte er voraus.
Noch deutlicher kann man nicht sagen, dass die Landtagswahlen eine echte Chance sind, Merkel endlich los zu werden. Es wird auf die Erfolge der AfD ankommen! Gelingen hohe Gewinne für die AfD, könnte das Ende von Angela Merkels Politik früher als gedacht eintreten.