Nach der Wahl von Merkel-Doppelgängerin Annegret Kramp-Karrenbauer zur neuen Parteichefin sollte die CDU bei der Sonntagsfrage wieder zulegen – so zumindest der allgemeine Tenor in den linksgebürsteten Medien. Gerade in dieser Frage zeigt sich einmal mehr, wie abgehoben die Medien bereits sind.
Kein “Ruck” nach Kramp-Karrenbauers Kür
So blieb der “Ruck” für die CDU genauso aus wie seinerzeit bei der SPD nach der Wahl von Martin Schulz zum Vorsitzenden. Nicht nur das, der Trend weist weiterhin nach unten. Das zeigt eine aktuelle Umfrage zur Europawahl, wonach beide Regierungsparteien weniger denn je Wählerstimmen bekommen würden. Vor allem die SPD muss ein Debakel fürchten.
Im Insa-Meinungstrend-Spezial zur EU-Wahl am 26. Mai 2019 im Auftrag der Bild erreicht die CDU nur noch 30 Prozent, was ein Minus von fünf Prozentpunkten im Vergleich zu 2014 bedeutet. Die SPD würde sogar elf Punkte verlieren und nur noch bei 16,5 Prozent landen.
AfD profitiert von CDU-Parteitagsentscheidung
Und es bestätigt sich, dass vor allem die AfD die Gewinnerin nach der Richtungsentscheidung der CDU-Parteitagsdelegierten auf eine Fortsetzung des Merkel-Kurses ist. Sie gewinnt im Vergleich zu 2014 sieben Prozent und kommt auf 14,5 Punkte.
Und obwohl sich FDP-Chef Christian Lindner nach Kramp-Karrenbauers Wahl beeilte, den enttäuschen Konservativen und Rechten in der CDU eine neue politische Heimat anzubieten, kann er nur 5,5 Prozent dazugewinnen, womit die Liberalen auf neun Prozent kommen. Die meisten rechten Wähler gehen also doch lieber zum Schmied und nicht zum Schmiedl und machen ihr Kreuz lieber bei der AfD.
Grüne – die “kleinkarierte Verbotspartei”
Auch die Grünen, die CDU-Bundestagsabgeordneter Philipp Amthor erst gestern in Sandra Maischbergers Talkshow als “kleinkarierte Verbotspartei” entlarvte, können zulegen. Aktuell kämen sie auf 17,5 Prozent, was einem Plus von sieben Punkten entspricht.
Abseits der Verschiebungen auf rechter Seite kann auch die Linke von der Schwäche der SPD profitieren. Sie käme laut aktuellen Umfragen auf 9,5 Prozent und damit auf zwei Punkte mehr.