Die Bundesagentur für Arbeit geht von 1,7 Millionen Menschen aus, die in den letzten Jahren aus den acht Haupt-Asylherkunftsländern nach Deutschland gekommen sind. Zu den Ländern gehören Syrien, Afghanistan, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Eritrea und Somalia.
Verhältnis 63 zu neun
Im November bekamen laut der Arbeitsagentur 5,91 Millionen Menschen Hartz IV in Deutschland. Davon waren 4,0 Millionen erwerbsfähig. Unter der Gesamtbevölkerung beträgt folglich der Anteil an Hartz-IV-Empfängern neun Prozent.
Bei den “Flüchtlingen” aus den genannten Herkunftsstaaten sieht das ganz anders aus. Zwei von drei beziehen laut Arbeitsagentur die Grundsicherung, was einem Anteil an Hartz-IV-Empfängern von satten 63 Prozent entspricht.
Nur jeder Dritte arbeitet
Im September waren von diesen 1,7 Millionen “Flüchtlingen” nur 31,6 Prozent in einem regulären Dienstverhältnis oder einem Minijob. “Es gehe gut voran mit der Integration in den Arbeitsmarkt”, hatte Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer am 14. Dezember gesagt. Ob er damit meinte, dass im Vergleichszeitraum 2017 noch weniger, nämlich nur 23,4 Prozent, einer Erwerbsarbeit nachgingen?
Arbeitsagentur: Von der Asylversorgung in die Grundsicherung
Die Bundesagentur sieht diese Zahlen ganz “entspannt”. Für sie ist es logisch, dass die “Flüchtlinge” aus der Asylversorgung direkt in die Grundsicherung wechseln, denn den meisten fehlen bei Abschluss ihres Asylverfahrens die nötigen Sprachkenntnisse oder Qualifikationen für eine Erwerbsarbeit.
Wenn “Flüchtlinge” auf dem Arbeitsmarkt unterkamen, dann “häufig für Jobs, in denen Sprachkenntnisse nicht die wichtigste Rolle” spielten. Im November hätten sie vor allem Arbeit in der Logistik, in der Reinigung, als Küchenhelfer und im Verkauf gesucht. Also doch keine Ärzte, Ingenieure und Raketentechniker. Kramer hatte am Freitag behauptet, dass viele Migranten “eine Stütze der deutschen Wirtschaft geworden seien”. Wie jetzt?