Als Annegret Kramp-Karrenbauer (AKK) am Abend des 7. Dezember zur neuen CDU-Parteichefin gewählt wurde, hatte unzensuriert die Gewinner und die Verlierer dieser Parteitagsentscheidung benannt. Allen voran wurde die dreifache Mutter Kramp-Karrenbauer selbst als Verliererin ausgemacht. Als Merkel-Kopie in der Gesellschaftspolitik signalisiert sie ein “Weiter so”, aber keinen Aufbruch geschweige denn die Zuversicht, dass Deutschland wieder zu einem Staat werde, in dem geltendes Recht nicht nur bei den eigenen Staatsbürgern durchgesetzt wird, sondern für jedermann in Deutschland gilt. Trotz wohlwollendster Berichterstattung werde die CDU damit weiter verlieren.
Knapp 100 Tage nach AKKs Inthronisierung als Parteichefin bestätigen aktuelle Umfragen die unzensuriert-Analyse. Laut Politbarometer des ZDF sprechen ihr 51 Prozent der Befragten die Fähigkeiten für eine Kanzlerschaft ab. Nur 34 Prozent trauen ihr das Amt zu. Auch bei den CDU-Wählern sieht es nicht besser aus: Nur 53 Prozent können sich AKK als Kanzlerin vorstellen, 38 Prozent sehen sie dafür als ungeeignet.
“Weiter so” – nach unten
Das politische “Weiter so” des Merkel-Kurses, für das Kramp-Karrenbauer inhaltlich steht, führt zu dem erwarteten Wählerschwund. Gemäß der Befragung bezweifeln 44 Prozent, dass die neue Vorsitzende die CDU in eine erfolgreiche Zukunft führen könne. 41 Prozent glauben an ihr Potenzial. Bei den CDU-Wählern ist dieser Prozentsatz etwas höher. Dort trauen ihr 60 Prozent zu, die Partei auf Erfolgskurs zu bringen.
Das ist etwas mehr an Vertrauen, als sie bei ihrer Wahl im Dezember bekommen hatte. Damals sprachen sich 51,75 Prozent der Delegierten für AKK aus. Nach den Ergebnisse des aktuellen Deutschlandtrends, der im Auftrag von ARD-“Tagesthemen” und Welt durchgeführt wird, sind nur noch 37 Prozent der Bundesbürger mit der Arbeit der neuen CDU-Vorsitzenden zufrieden.
Absturz bei der Reihung der wichtigsten Politiker
In der Liste der wichtigsten Politiker stürzte die CDU-Vorsitzende laut ZDF im Vergleich zur Erhebung davor vom zweiten auf den fünften Platz ab. Im Vergleich zum Vormonat war kein anderer Spitzenpolitiker so stark in der Wählergunst gesunken wie Kramp-Karrenbauer.