Die EU will die Sommerzeit als Normalzeit einführen. Die Mehrheit der Bevölkerung ist dagegen. Nun melden sich auch Lehrer und Mediziner zu Wort.

29. März 2019 / 20:11 Uhr

Zeitumstellung: Lehrer und Mediziner warnen vor den Folgen der dauernden Sommerzeit

2021 will die EU die Sommerzeit als dauernde Normalzeit bestimmen. In Deutschland begrüßen lediglich 36 Prozent dieses Vorhaben. 49 Prozent der Befragten des Meinungsforschungsinstituts YouGov würden lieber die Winterzeit als generelle Normalzeit sehen, und zehn Prozent wollen die bisherige Umstellungstradition beibehalten.

Für Lehrer ist dauernde Sommerzeit unverantwortlich

Nun sprechen sich immer mehr gegen diese neue Segnung der EU aus. Der Deutsche Lehrerverband hält die Einführung der Sommerzeit für unverantwortlich, weil die Menschen permanent eine Stunde früher aufstehen als bei der Normalzeit, die seit Jahrtausenden an der Sonne ausgerichtet ist. Damit müssten “über zehn Millionen Schülerinnen und Schüler in Deutschland zwei Monate länger bei absoluter Dunkelheit ihren morgendlichen Schulweg antreten”, was die Unfallgefahr erhöhe, zumal es im Winter statistisch doppelt so oft zu Schulwegunfällen kommt als in der hellen Jahreszeit.

Mediziner für natürliche Zeiteinteilung

Auch Mediziner lehnen die Sommerzeit-Einführung ab. Sie verweisen darauf, dass der Mensch das blaue Licht der Sonnenstrahlung brauche, um wach zu werden: “Die Diskrepanz zwischen dem, was die innere Uhr leben möchte, und dem, was wir leben müssen, (…) wird um eine Stunde noch vergrößert – mit allen Konsequenzen: Schlafmangel, mehr Rauchen, mehr unter Stress stehen usw.”, so der Münchner Chronobiologe Till Roenneberg.

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