Ein Jahr ist es nun her, dass in der ukrainischen Hafenstadt Odessa ein Gewerkschaftshaus mit Regierungskritikern in Brand gesetzt wurde. Mehr als 30 Menschen starben bei dem Massaker, welches von ultranationalistischen Ukrainern verübt wurde. Bis heute werden jegliche Ermittlungen zu den Tätern blockiert und Aufklärungsaktivisten verfolgt.
Ermittlungen massiv blockiert
Menschenrechtsgruppen in der Ukraine sprechen von purem Zynismus seitens der Regierung und Behörden. Kein Versuch wurde unternommen, um die wahren Täter dieser Tragödie auszuforschen.
Russlands Außenamt hatte deshalb am Freitag an die Weltgemeinschaft appelliert, auf die ukrainischen Behörden in diesem Zusammenhang einzuwirken. Währendessen verbieten die ukrainischen Offiziellen jegliche Gedenkveranstaltung für die Opfer des Anschlages. Die Demonstration einer Aktivistengruppe, teilweise von Hinterbliebenen der Opfer, in Odessa wurde kurzerhand von den Behörden abgesagt. Ebenso die davor stattfindende Pressekonferenz. Die Begründung: Es ginge um den „Schutz der Bevölkerung“ und man vermute unter den Teilnehmern einen „Separatistenring“. Im Gegenzug erlaubten die Behörden jedoch eine Demonstration des nationalistischen Sektors und der Neonazipartei „Swoboda“.
Eine Witwe des Odessa-Unglücks berichtete Russia Today, dass der ukrainische Inlandsgeheimdienst massiv gegen die Aufklärungsaktivisten vorgehe. So wurde ihr bei einem Besuch des Geheimdienstes gedroht, die privaten Nachforschungen einzustellen, da sie ansonsten – wie andere Aktivisten – in „Sicherheitsverwahrung“ kommen würde. Um die Ermittlungen zusätzlich zu verschleppen, werden auch die für den Fall verantwortlichen Richter und Staatsanwälte ständig ausgewechselt. Nach den Einschätzungen des Außenamtes in Moskau habe die ukrainische Regierung keinerlei Interesse, die wahren Hintergründe der Tat zu erforschen.