Parallelen mit der seinerzeitigen Entwicklung in Vietnam zieht der US-Historiker Stephen Cohen in Bezug auf die aktuelle Situation in der Ukraine. Militärberater und Söldner hätten auch zu Beginn des Vietnamkriegs die Interessen der USA repräsentiert, gleichzeitig aber durch ihr Vorgehen die Amerikaner immer weiter in den Konflikt hineingezogen. Dabei konzentriert sich der Geschichtswissenschaftler vor allem auf die kürzlich erfolgte Bestellung von Michail Saakaschwili zum Gouverneur in Odessa. Saakaschwili, entmachteter Ex-Präsident in Georgien und Todfeind Russlands, soll als Gouverneur in der Südukraine offensichtlich die Interessen Washingtons, unabhängig vom Regime in Kiew, vertreten.
Saakaschwili heizt Konflikt weiter an
Laut Cohen heizt die Persönlichkeit Saakaschwilis mit seinen aus der Vergangenheit bekannten Vorgangsweisen bei Konflikten den latenten Bürgerkrieg im Osten der Ukraine weiter an. Durch die in diesen Gebieten weiterhin tätigen Militärberater und Söldner sei eine friedliche Lösung in weite Ferne gerückt.
Vielmehr würden jetzt neben den ukrainischen „Nationalgardisten“ auch die regulären Truppen unter die Instruktionshoheit der US-Berater geraten. Die USA würden so selbst direkt zum militärischen Bürgerkriegsteilnehmer. Damit sei eine Entwicklung wie in Vietnam vor 50 Jahren vorprogrammiert.