Die Auswirkungen der durch die USA und die Europäische Union verordneten Russland-Sanktionen hinterlassen in immer mehr Bereichen der deutschen Wirtschaft massive Spuren. Neben der Maschinen- und Autoindustrie ist nun auch die Exportwirtschaft über den Seeweg umsatzmäßig in Mitleidenschaft gezogen. So hat der Hamburger Hafen im ersten Halbjahr 2015 durch die Sanktionspolitik gegen Moskau im Containergeschäft satte sieben Prozent an Umsatz verloren. Das Geschäft mit der russischen Wirtschaft allein ist um ein gutes Drittel eingebrochen. Die in Hamburg tätigen großen Transportlogistiker HHLA, Eurogate und Buss leiden unter dem zurückgegangenen Warenumschlag im Import- und Exportgeschäft massiv.
Auch für das Gesamtjahr rechnet man mit einem siebenprozentigen Umsatzrückgang in dieser Wirtschaftssparte der Hansestadt. Allein HHLA, auf den drei Viertel des Geschäftes entfallen, rechnet mit einem zehnprozentigen Minus am Jahresende. Lediglich der Umschlag von Kohle und Erz, der angezogen hat, kann die Bilanzen der Transportlogistiker noch retten.
Einzelne Bundesländer massiv betroffen
Der rückläufige Warenumschlag in Hamburg ist jedoch nur der Kristallisationspunkt, wo die Auswirkungen der Sanktionspolitik unmittelbar sichtbar werden. Viel stärker wirken sich die nicht mehr getätigten Russlandgeschäfte auf die Industrieproduktion in einzelnen Bundesländern aus. So ist etwa die Wirtschaft im Bundesland Thüringen massiv von Produktionsrückgängen betroffen.