Hat die UNO keine anderen Sorgen, fragt sich wohl jeder, der von den Vereinten Nationen aufgefordert wird, alljährlich am 19. November den Welt-Toiletten-Tag zu begehen. Die UNO hat tatsächlich einmal beschlossen, diesen Tag zu ehren – und zwar am 24. Juli 2013 einstimmig in einer Generalversammlung. Seither wird der Welt-Toiletten-Tag genauso gefeiert wie der Muttertag, Vatertag oder Valentinstag. Zumindest von jenen Menschen, die vom Welt-Toiletten-Tag wissen und ihn – weshalb auch immer – schätzen.
1,1 Milliarden Menschen machen ihr Geschäft in der Natur
Was auf den ersten Blick ziemlich skurril erscheint, hat einen ernsten Hintergrund: Der Welt-Toiletten-Tag wurde von den Vereinten Nationen auf Vorschlag Singapurs eingeführt. Die 193 Mitglieder der UN-Generalversammlung stimmten einstimmig dem Vorschlag Singapurs zu, diesen Tag dem Kampf für Sanitäranlagen zu widmen. Singapurs Geschäftsträger Mark Neo sagte vor der Abstimmung, ihm sei es egal, wenn darüber Witze gemacht würden, solange "das vorherrschende, ungesunde Tabu" anerkannt würde, das "eine offene und ernsthafte Diskussion" des Hygieneproblems verhindere. Neo betonte, dass noch immer weltweit 2,5 Milliarden Menschen keinen Zugang zu vernünftigen Sanitäranlagen hätten. 1,1 Milliarden Menschen würden stattdessen in der Natur ihr Geschäft verrichten.
Prominenter Pate
Nicht bekannt ist, ob es für diesen Welt-Toiletten-Tag schon einen prominenten Paten gibt. Für diese ehrenwerte Position würde sich der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer gut eignen. Er könnte damit international Furore machen. Schließlich hat man Fischer zeitlebens damit punziert, dass er bei wichtigen und heiklen Abstimmungen nie anwesend war, stattdessen lieber das Klo aufgesucht habe. So kann man – wie man sieht – politische Karriere machen. So kann man aber auch einen hohen Posten bei den Vereinten Nationen anstreben – und vielleicht Schirmherr des Welt-Toiletten-Tages werden.
