Das Regime in der Ukraine sieht sich gerichtlichen Geldeintreibungsmaßnahmen von Seiten Russlands ausgesetzt. Moskau hat jetzt einen 2,7-Milliarden-Euro-Kredit gegenüber Kiew eingeklagt, der noch unter dem prorussischen Staatspräsidenten Viktor Janukowitsch gewährt worden war. Russland hatte der Regierung unter dem amtierenden Ministerpräsidenten Arsenij Jazenjuk eine Zahlungsfrist bis zum 20. Dezember 2015 gewährt, um die Gelder zu überweisen.
Die Schulden wurden jedoch von der ukrainischen Regierung nicht bedient – ganz im Gegenteil, man forderte eine unmittelbare Reduktion um satte 20 Prozent, bevor man überhaupt einer Kreditrückzahlung näher treten möchte.
Fälliger Kredit wurde in Großbritannien eingeklagt
Nun hat Russland den Kredit am vereinbarten Gerichtsstand in Großbritannien eingeklagt und fordert die Ukraine auf, ihre Schulden umgehend zu bezahlen. Sollte das Regime in Kiew guten Willen zeigen, wären die Russen sogar mit einer Erstreckung und Ratenzahlungen zur Rückführung der aushaftenden Gelder bereit.
Die Ukraine spielt offensichtlich auf Zeit und hofft auf neue Hilfsgelder aus der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds (IWF). Durch eine Änderung der IWF-Kreditregeln hofft Jazenjuk auf frisches Geld, das dann für die Schuldentilgung herhalten soll. Bereits bisher flossen zur Finanzierung Kiews mehr als 17 Milliarden Euro vom IWF in die Ukraine.