Für große Unruhe haben die Äußerungen von ÖVP-Generalsekretär Nehammer in Richtung Beamte des Bundeskanzleramts gesorgt. Sogar der oberste Beamtengewerkschafter Norbert Schnedl musste jetzt ausrücken. Dass man Computer-Festplatten außer Haus bringen muss, um sie unter dubiosen Umständen zu schreddern, und eine solche Verhaltensweise mit der mutmaßlichen Illoyalität SPÖ-naher Beamter im BKA entschuldigt, lässt die Gemüter im gesamten öffentlichen Dienst kochen. Der Chef der Gewerkschaft öffentlicher Dienst, Norbert Schnedl, ein Christgewerkschafter und eigentlich ein Parteifreund von Nehammer findet klare Worte:
Die öffentlich Bediensteten, egal ob Beamtinnen und Beamte oder Vertragsbedienstete, unterliegen der Amtsverschwiegenheit. Sie leisten unter schwierigen Bedingungen hervorragende Arbeit. In Ausübung ihres Dienstes sind sie der Unparteilichkeit, Objektivität und der Gesetzestreue verpflichtet. Unser öffentlicher Dienst ist über die Grenzen Österreichs hinaus höchst anerkannt. Darauf weisen zahlreiche internationale Studien, die Österreich regelmäßig im Spitzenfeld einordnen, hin. Und das bei immer dünner werdender Personaldecke.
Schnedl stellt sich vor die Bediensteten des BKA
Und Schnedl wird in Richtung seines Parteifreundes Nehammer noch deutlicher:
Pauschalierende und generalisierende Unterstellungen gegen einzelne Bedienstetengruppen sind fehl am Platz und werden entschieden zurückgewiesen.
Für den ÖVP-Generalsekretär ist dies ein deutlicher Rüffel – und ein weiteres Indiz dafür, dass er eigentlich als Person gilt, die seiner Funktion nicht gewachsen ist.