Der seit Jahrzehnten schwelende Grenzkonflikt zwischen den Kaukasus-Staaten Armenien und Aserbaidschan um die (nicht anerkannte) Autonomie-Region Berg-Karabach ist in der Nacht auf Samstag wieder eskaliert. Beide Seiten werfen sich Aggressionen vor, beide haben bereits erhebliche Verluste an Menschen und Material zu beklagen. Wie das Magazin Sputnik berichtet, soll vor allem die Armee Aserbaidschans bereits einen Hubschrauber und etliche Panzer und Selbstfahrlafetten verloren haben. Es sind schwerste Waffen im Einsatz, ganze Ortschaften und Armeestützpunkte liegen im Geschützfeuer.
Konflikt schwelt seit Jahrzehnten
Bereits 1992 hatte sich die im Westen Aserbaidschans liegende Region Berg-Karabach mit rund 135.000 Einwohnern vom Mutterland losgesagt. Es folgten bewaffnete Auseinandersetzungen, die zwei Jahre währten und 1994 in einen Waffenstillstands-Vertrag mündeten. Aserbaidschan verlor in Folge weitestgehend die Kontrolle nicht nur über Berg-Karabach, sondern auch über benachbarte Bezirke.
Putin ruft zu Feuerpause auf
Russlands Präsident Wladimir Putin zeigt sich äußerst besorgt über die Unruhen in den beiden ehemaligen Sowjet-Staaten, die auf großen Erdöl- und Erdgas-Reserven sitzen, und ruft zu Feuerpause und Verhandlungen auf. Sowohl Russland als auch internationale Gremien wie die Minsker OSZE-Gruppe für Berg-Karabach mit Frankreich und den USA hatten schon bisher große Anstrengungen zur Befriedung der Region gesetzt – vergeblich, wie es scheint.