Die deutsche Autoindustrie expandiert ausgerechnet ins "rechtspopulistische" Ungarn: In Kecskernet, einer Industriestadt südöstlich der Hauptstadt Budapest, möchte Daimler ein neues Mercedes-Automobilwerk bauen. Schon jetzt fertigen rund 4.000 Mitarbeiter rund 180.000 Kombi-Fahrzeuge an diesem Standort. Aktuell sollen mit einer Erweiterung der dortigen Fertigung rund 2.500 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Im Einzelnen sollen etwa eine neue Fertigungshalle für den Karosseriebau, eine Lackiererei, die Montage und zusätzlich ein eigener technischer Industriepark gebaut werden.
Jetzt werden noch spezifische Rahmenbedingungen am Standort geprüft, nach dem finalen Start sollen dann rund eine Milliarde Euro investiert werden. Die Fertigstellung des Werkes soll bis 2020 erfolgen.
Ungarn gewinnt durch Russland-Sanktionen an Gewicht
Für deutsche Autohersteller gewinnt etwa Ungarn durch die Russland-Sanktionen an Gewicht. Die Sanktionspolitik Brüssels und Berlins haben der deutschen Automobilproduktion in Russland schweren Schaden zugefügt. Ungarn geht aber in der Russland-Politik, wie auch in anderen EU-Fragen, seinen eigenen Weg. Damit könnte etwa Ungarn, neben Tschechien, für deutsche Automobilbauer mittel- und langfristig ein interessantes Tor in den Osten werden.