„Selbst beim besten Willen wird es nicht gelingen, so viele Menschen aus einem völlig fremden Kulturkreis erfolgreich zu integrieren": Diese Meinung, die in Deutschland Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) tätigte, teilt auch Efgani Dönmez in Österreich – wohl sehr zur Verärgerung seiner Partei. Dönmez gehört nämlich den Grünen an, war von 2008 bis 2015 Bundesrat, ehe er vom grünen Landesparteivorstand abgewählt wurde. In einem Interview mit dem Kurier, bei dem es ettwa um die Frage der Türkei und die Flüchtlingspolitik ging, gab er auf die Frage, welche Maßnahmen man in der Integration ergreifen sollte, folgende Antwort:
Wer unser System nicht will – "Danke, auf Wiederschauen"
Zu erkennen, dass man nicht alle integrieren kann. Man sollte jene, die leistungswillig sind und sich in die Gesellschaft einbringen, unterstützen. Und jenen sagen, die das nicht wollen, danke, auf Wiederschauen. Diese Klarheit gibt es nicht.
"80 bis 90 Prozent der Afghanen sind Analphabeten"
Außerdem müsse man die Realität sehen. Die vielen nichtqualifizierten Flüchtlinge könne man nur ganz schwer in einer Hochleistungsgesellschaft am Arbeitsmarkt integrieren. "Wie soll das bei einem funktionieren, der die Sprache nicht kann, der möglicherweise eine völlig andere Einstellung zur Arbeit hat und über keine Ausbildung verfügt? 80 bis 90 Prozent der afghanisch-stämmigen sind Analphabeten", meint Dönmez, der angibt, selbst zehn Jahre mit Flüchtlingen gearbeitet zu haben.
Die Grünen tun sich mit Dönmez schwer
Ob dies auch die offizielle Parteilinie der Grünen ist? 2013 forderte Dönmez ein "One-Way-Ticket" retour für demonstrierende Erdogan-Anhänger, die Grünen distanzierten sich. Man darf gespannt sein, ob Dönmez wieder zurückgepfiffen wird . oder vielleicht gar die Partei wechselt?