Nach dem Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen scheint Bewegung in eine Neuinterpretation der Beziehungen zwischen dem Westen und Russland gekommen zu sein. Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft und die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung leiten einen neuen deutsch-russischen Dialog ein. Bei einer Veranstaltung warben 20 Persönlichkeiten aus Ost und West für eine neue Basis zwischen Berlin und Moskau in Politik und Wirtschaft.
Neuer Dialog zwischen Berlin und Moskau auf der Agenda
Teilnehmer waren unter anderem der ehemalige russische Notenbank-Chef Sergej Dubinin, der ehemalige Finanzminister von Sachsen-Anhalt, Karl-Heinz Paque (FDP) oder der armenische Premier- und Wirtschaftsminister Armen Darbinyan.
Die Teilnehmer waren sich einig, dass es vor allem zu einem neuen Dialog zwischen Berlin und Moskau kommen muss. Um diesen Dialog anzustoßen müsse es laut Ex-Nationabank-Chef Dubinin zu einer realpolitischen Risikoeinschätzung kommen, damit hier gegengesteuert werde. Für die kommenden eineinhalb Jahre führte er hier Migration, Regierungskrisen, geopolitische Konflikte, Arbeitslosigkeit und Fehlentscheidungen der Regierenden an:
(…) Diese seien nicht freiwillige Migration, was mit einer Wahrscheinlichkeit von 52 Prozent eintreten wird. Zu 27,9 Prozent werden diverse Regierungen kollabieren. Zu 26,9 Prozent werden weitere geopolitische Konflikte ausgelöst werden. Mit einer 26-prozentigen Wahrscheinlichkeit wird die Arbeitslosigkeit weiterhin ein Risiko bleiben und zu 25,2 Prozent werden Regierungen Fehlentscheidungen treffen. (…)
Vor allem für die deutsche Exportwirtschaft im Ostgeschäft ist ein neuer Dialog von existentieller Bedeutung, da die Ausfuhren nach Russland wegen der Sanktionspolitik drastisch gesunken sind und den Wirtschaftsstandort Deutschland bedrohen.