Gänzlich im österreichischen Kammer- und Verbändestaat scheinen die Tiroler Grünen angekommen zu sein. Wie aus einem Tiroler Medien vorliegenden Schriftverkehr abzuleiten ist, wollte die Tiroler Landespartei einem abtrünnigen Mandatar in der Landwirtschaftskammer das Mandat ablösen.
Grüner Bauernvertreter überwarf sich mit Partei
Der nun im Rampenlicht stehende David Hechl hatte im Februar 2015 zum ersten Mal ein grünes Mandat in der Tiroler Bauernvertretung errungen.
Der grüne Bauernvertreter Hechl überwarf sich aber nach den Wahlen mit seinen Parteifreunden in Innsbruck und trat aus der Partei aus. Seitdem gab es laut Medien Bemühungen des grünen Parteimanagements das Landwirtschaftskammermandat wieder in grüne Hände zu bekommen.
Grüne: 2.000 Euro als Abfindung für Kammermandat?
In Folge soll es einen Schriftverkehr zwischen den Grünen und Landwirtschaftskammerrat Hechl gegeben haben, die Mandatsrückgabe auch finanziell zu lösen. Von 2.000 Euro als Abfindung für den intensiven Einsatz und die Aufwendungen Hechls als Spitzenkandidat soll hier auf grüner Parteiseite als Verhandlungsspielraum ausgegangen worden sein.
Zu diesem Vorgang soll aber noch zusätzliche schlechte Optik dazugekommen sein. So sollen darüber hinaus eine Verschwiegenheitsklausel und eine Pönale von 10.000 Euro ebenfalls im Raum gestanden haben, um die ganze Angelegenheit vor der Öffentlichkeit zu schützen. Davon sei man laut Grünem Parteisekretariat aber wieder abgegangen.
Konflikt 2015: Geld für E-Mail -Beantwortung stand im Raum
Dass es zwischen den Grünen und Hechl von Anfang an um das liebe Geld ging, belegt ein Konflikt aus dem Herbst 2015. Im Umfeld von Hechls Austritt aus der Grünen Landespartei kam an die Öffentlichkeit, dass es nicht nur Streit um das Jahresbudget für die Grünen Bauern gegeben hatte, sondern dass auch der mediale Vorwurf im Raum stand, dass Hechl E-Mails auf der Grundlage eines Tarifmodells beantworten wurden.