So sieht also die „objektive Berichterstattung“ der heutigen „Zeit im Bild“-Sendung zur Präsidentschaftswahl in Frankreich aus. Marine Le Pen, Chefin des Front National wird im Beitrag der ORF-Korrespondentin Eva Twaroch mit keinem einzigen Wort erwähnt, während den übrigen Kandidaten – seien sie noch so chancenlos – ausreichend Raum geboten wurde.
Massiv geschwächter Fillon als Hauptfigur im ORF-Bericht
So etwa François Fillon, gegen den wegen Veruntreuung von Staatsgeldern ermittelt wird. Der ORF hielt es neben den Aufnahmen von Demonstranten, die „Fillon ins Gefängnis“ fordern, für relevant, ein Foto von Twitter zu zeigen, das Fillon mit dem ehemaligen Präsidenten Nicolas Sarkozy zeigt.
Emmanuel Macron wiederum, dem neben Le Pen die besten Chancen auf die Stichwahl eingeräumt werden, wurde positiv als „unabhängiger Kandidat“ betitelt, die Berichterstattung über ihn hob sich von den anderen Kandidaten klar ab.
„Rechtsextreme“ Le Pen
Marine Le Pen wurde lediglich in der Anmoderation von Nadja Bernhard erwähnt – mit dem Vermerk, dass sie „rechtsextrem“ sei. Bei den journalistischen Kriterien des ORF hat die patriotische Kandidatin des äußerst erfolgreichen Front National offenbar keinen Platz.