So hatten sich Kanzler Kerns Spin-Doktoren die Sache wohl nicht vorgestellt. Das inhaltsleere Pizza-Video, das den Auftakt für eine „Mittelschicht-Kampagne“ der SPÖ liefern sollte, ist nicht nur peinlich, sondern wird nun für Kern möglicherweise auch zum juristischen Problem. Wie die Zeitung Wochenblick bereits vermutete und die SPÖ nun gegenüber der Kronen Zeitung bestätigte, lieferte Kern die Pizzen nämlich im Dienstwagen des Bundeskanzleramts aus.
Kampagne der SPÖ im Dienstwagen des Kanzleramts
Die bisherigen Verlautbarungen in Zusammenhang mit der Pizza-Kampagne kamen jedoch nicht aus dem Kanzleramt, sondern aus der SPÖ-Zentrale von Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler, sodass davon auszugehen ist, dass es sich um Parteiwerbung und nicht um Kanzlerwerbung handelt. Auch auf YouTube wurde das Video in den Kanal „spoevideos“ geladen und mit Parteilogo versehen.
Missbrauch von Steuergeld?
Einen allfälligen Verdacht der Untreue versucht Niedermühlbichler gegenüber der Krone gleich vorbeugend auszuräumen. „Der Kanzler bezahlt ja für die private Nutzung des Wagens“, lässt er wissen. Doch ist die Fahrt zu einem SPÖ-Videodreh wirklich privat?
Auch Mitarbeiter oder Sicherheitsbeamte des BKA im Einsatz?
Eng wird’s für den Kanzler wohl, wenn er in der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage des Team-Stronach-Klubobmanns Robert Lugar noch weitere geldwerte Beiträge des Bundeskanzleramts zugeben muss. Lugar will wissen, ob Mitarbeiter oder Sicherheitsbeamte des BKA eingesetzt waren.