Bundeskanzler Christian Kern muss für die SPÖ angesichts eines drohenden Wahldesasters im Herbst wieder einmal in der islamischen Gemeinschaft auf Stimmenfang gehen. So besuchte der Kanzler den sogenannten "Iftar-Empfang" (Fastenbrechen während des Ramadan) der nicht unumstrittenen Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ). Dort warb er für eine "Bündnispartnerschaft" mit den Muslimen.
Vergleich zwischen Islamkritik und Judenverfolgung
Natürlich konnte es Kern nicht lassen, angebliche "politische Tendenzen", Muslime als Österreicher zweiter Klasse zu sehen, mit dem Nationalsozialismus zu vergleichen. Immerhin sei "vor über 70 Jahren aus der Gewalt der Worte die Gewalt der Taten entsprungen".
Kern spricht vor osmanischem Herrschaftssymbol
Wie der FPÖ-Klubobmann in Wien-Mariahilf, Leo Gabriel Kohlbauer, aufdeckte, sprach Kern bei seiner Rede vor den Muslimenvertretern ausgerechnet an einem Rednerpult, das mit einem "Tughra-Emblem" geschmückt war. Dabei handelt es sich um das imperiale Siegel des Osmanischen Sultans, welches den Herrschaftsanspruch des historischen Islam-Reiches symbolisiert. Das Symbol wurde in der Türkei übrigens 1927 verboten. Hier das Video:
Bündnispartner für Muslime
Nach seiner Rede ließ sich Kern noch medienwirksam mit IGGiÖ-Präsident Ibrahim Olgun ablichten und bot sich diesem als Bündnispartner im Kampf gegen den Terrorismus an. Neben dem Kanzler nahmen unter anderem auch die muslimische SPÖ-Staatssekretärin Muna Duzdar, der Generalsekretär der römisch-katholischen Bischofskonferenz, Peter Schipka, und auch die Medienreferentin der IGGiÖ, Carla Amina Baghajati, teil.