Eine Aktion scharf der Innsbrucker Polizei gegen die dortige Bettlerszene endete mit insgesamt 53 Anzeigen. In 23 Fällen ging es um aggressives Betteln, in 27 Fällen um gewerbsmäßiges Betteln und bei zwei Fällen wurden Frauen mit minderjährigen Kindern als Lockvögel eingesetzt.
Auch ein Capo ging der Polizei ins Netz
Auf einen Zugriff sind die Innsbrucker Verantwortlichen für den Polizeieinsatz aber besonders stolz: Es konnte ein Bettler-Capo dingfest gemacht werden. Er hatte Bargeld bei sich, das er zuvor bei seinen Mitarbeitern abkassiert hatte.
Bettler-Capos sind Organisatoren, die die Bettlereinsätze genau planen, die eingesetzten Personengruppen auswählen, zu ihren Zieleinsatzgebieten bringen und auch das eingesammelte Geld abkassieren. Den Bettlern selbst bleibt meist nur ein kleines Taschengeld, die großen Summen wandern in die Geldbörsen der Hintermänner im Netzwerk.
Kriminelle Netzwerke lösen Bettler immer wieder aus
Wie gut organisiert die Bettlerszene in Innsbruck ist, beweist der Umstand, dass Bettler, die in Polizeigewahrsam kommen, weil sie ihre Geldstrafen nicht bezahlen können, immer wieder mit Bargeld ausgelöst werden. Aus den Ermittlungsakten der Polizei geht hervor, dass es sich bei den in Innsbruck eingesetzten Bettlern um Mitglieder eines Zigeuner-Clans handelt, der seine Heimat eigentlich in Rumänien hat.
Das Problem der organiserten Bettler-Szene gibt es in Innsbruck bereits seit dem Jahr 2014. Ein konsequenter Kampf gegen die ausländischen Bettler wurde lange nicht richtig geführt.