Ganz die alte Österreichische Volkspartei kommt hinter der „Neuen ÖVP“ bzw. dem Team-Kurz hervor, wenn die mühsam angebrachte türkise Farbe abblättert. In Tirol etwa pfeift man bei den Wahlkampfmanagern von Sebastian Kurz ganz kräftig auf Barrierefreiheit, wenn es um die Zugänglichkeit zu den Wahlkampfbüros geht.
Obwohl etwa die nach einem schweren Sportunfall im Rollstuhl sitzende Kira Grünberg sogar Spitzenkandidatin der Liste Kurz in Tirol ist, bleibt ihr wegen baulicher Hindernisse eine Zutrittsmöglichkeit in die Büroräumlichkeiten in der Landeshauptstadt Innsbruck, in Hall oder in Lienz in Osttirol verwehrt.
Behindertenverband kritisiert Scheinheiligkeit des Team Kurz
Massive Kritik zu dieser Ausgrenzung kommt jetzt vom Behindertenverband "Selbstbestimmt Leben Österreich" (SLÖ). Deren Vorstandsmitglied Volker Schönwiese hat jetzt sogar an Sebastian Kurz einen Protestbrief geschrieben und sich über diese "manifestierte Scheinheiligkeit" beschwert. Der für die Wahlkämpfe in Tirol zuständige Parteimanager verweist auf „mobile Rampen“ und die schwierige Situation mit sogenannten „Pop up“-Büros, die man nicht so leicht adaptieren könne.
Dies ist nicht die erste Panne im Zusammenhang mit der "Neuen ÖVP" in Tirol. Für Diskussionen in der Landespartei sorgt auch eine Vorzugsstimmenkampage der Frauenbewegung und der Jungen ÖVP, die darauf abzielen, Kira Grünberg als Spitzenkandidatin auszustechen.