Die Eurokraten in Brüssel haben den nächsten städtebaulichen Anschlag auf die belgische Hauptstadt vor. Das EU-Parlament, das sich ja neben Brüssel mit Straßburg einen zweiten Parlamentsstandort leistet, möchte in Brüssel jetzt groß erweitern. Es ist der Bau eines neuen Gebäudes für die Parlamentarier geplant, und das, obwohl mit dem Brexit gleich 73 Mandatare aus Großbritannien zukünftig wegfallen werden.
Und in Brüssel stehen bereits eine Vielzahl teuer gebauter EU-Paläste, die das Stadtbild massiv stören. Die Brüsseler Bevölkerung ist jedenfalls über die Prunkbauten, die hier auf Steuerzahlerkosten immer wieder für EU-Institutionen hochgezogen werden, massiv verärgert.
Europagebäude als Palazzo-Protzo
Erst im Jänner war das sogenannte Europagebäude zum ersten Mal für eine Ratssitzung benützt worden. Das Europagebäude löste als Sitzungs-Standort das nebenan liegende Justus-Lipsius-Gebäude ab. Zu diesem Gebäudekomplex zählt auch noch das Lex-Gebäude. Gegenüber liegen die EU-Gebäude Berlaymont und Charlemagne, wo die EU-Kommission ihren Sitz in Brüssel hat.
Die Errichtung des Europagebäudes brauchte von der Grundsatzplanung bis zur Fertigstellung ganze 15 Jahre, die ursprünglichen Baukosten von kalkulierten 240 Millionen Euro schnellten auf 321 Millionen Euro hinauf. Wenn diese Baukostenüberschreitung auch beim neuen Bau stattfindet, dann kostet dieses zukünftige EU-Gebäude mindestens 650 Millionen Euro.